Und
ein noch dümmerer Traum. Wir treten in einer grossen fremden Stadt aus einem
Gebäude, ich, die Gattin und die älteste der Töchter. Die Tochter entwischt uns
sofort, rast davon wie ein Tier, das in freier Wildbahn ausgesetzt wird. Wir
hätten besser aufpassen sollen! Es ist doch sehr gefährlich für sie, so
abzuhauen. Die Gattin rennt ihr sofort nach, in einen Stadtteil, der tiefer
liegt. Ich höre aus der Ferne ihre verzweifelten Rufe. Ich versuche ihr zu folgen
und gehe langsam die Strasse hinab. Eine junge Frau kommt mir entgegen,
verhüllt mit Mantel und Kopftuch. Sie steht still, ich auch. Bist du es, frage
ich. Sie enthüllt den Kopf. Ja, es ist unsere Tochter. Sie schweigt. Ich
schimpfe mit ihr, bin sehr böse, packe sie am Kragen und ziehe sie an den
Ohren. Siehst du nicht, rufe ich, was du angerichtet hast, warum bist du
weggerannt? Tiefer unten in den Strassen hören wir noch immer die Rufe der
Gattin. Was ist eigentlich los? Ich höre, dass eine Alarmanlage piepsende Töne
von sich gibt. Ich bin nun wach, so scheint es wenigstens, und gehe zum
Fenster, will sehen, was los ist. Draussen ist aber alles total ruhig. Ich höre
also nichts und lege mich wieder hin. Nun tauchen die Töne wieder auf, schön
regelmässig, drei Töne aufwärts, zwei Töne abwärts. Spinne ich, habe ich einen
Gehörschaden, einen Schlaganfall. Ich gehe wieder zum Fenster, und wieder höre
ich dort keinen Ton. Ich lege mich wieder hin und kann nun die Quelle des
Geräusches identifizieren, es ist der schön regelmässige etwas schwere Atem der
Gattin.
Montag, 25. Februar 2013
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