Donnerstag, 20. Dezember 2012

Wir fahren, in einem Auto mit Kollegen, auf einer verschneiten Strasse hinauf zu Ferienhäusern. Wir wollen eigentlich gar nicht mit, lassen uns daher ausladen, mit der Ausrede, dass wir hier etwas zu tun hätten. Man lädt uns also aus, aber zu tun gibt es natürlich nichts, und kein Mensch ist zu sehen. Wir wissen nicht, warum wir hinaufgefahren sind und stapfen im Schnee herum. Es gibt keine andere Lösung als zu Fuss wieder ins Tal hinabzugehen. Wir wählen dafür einen anderen Weg, denn es wäre uns peinlich, wenn uns die Kollegen, die vielleicht bald auch wieder ins Tal fahren, sehen würden. Wir gehen schnell, rennen sogar und sind bald wieder unten, im kleinen Dorf, wo man gerade zur 11-Uhr-Messe geht. Unter den Vorbeiziehenden sieht mich eine grossgewachsene sehr schlanke Frau, jung, aber nicht hübsch, sie kennt uns offensichtlich und kommt auf uns zu, wir haben aber keine Ahnung, wer sie ist. Sie freut sich sehr, dass wir auch in die Kirche gehen. Die 11-Uhr-Messe ist ja immer eine besonders wichtige Messe, es ist die letzte Messe am Sonntag und damit die letzte Gelegenheit, nicht in eine schwere Sünde zu geraten. Wir aber wollten ja gar nicht in die Kirche! Jetzt aber müssen wir wohl oder übel mit. Die Bohnenstange begleitet uns und ist so mit uns vertraut, dass sie sich neben uns setzt, weit vorne, für alle sichtbar, und dies erst noch auf der Frauenseite. Das ist seit einiger Zeit erlaubt, aber nur für Männer, die eine Frau begleiten, mit der sie eine feste Beziehung haben, und sorgt immer für einiges Aufsehen.

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