Donnerstag, 28. April 2011

Dann in den Ferien. Wir liegen in einem Liegestuhl auf einer Terrasse, unter uns Hotelanlagen und das Meer. Ein sehr sportlicher Trainer erscheint, setzt sich ohne zu fragen auf uns und beginnt uns zu untersuchen, indem er unseren Kopf packt und an verschiedenen Stellen zu drücken und zu pressen beginnt. Es ist ein Hotel mit obligatorischem Fitness-Training, dem man sich nicht entziehen kann. Der Muskelmensch stellt fest, dass hier einige Arbeit nötig ist und will als nächstes und erstes mit uns kämpfen. Er zieht uns auf und führt uns zu einer Matte, auf welcher gerungen werden kann. Dafür müssen Sie sich ausziehen, sagt er, und zieht sich selber auch aus, bis auf schmale Badehosen. Es ist uns nicht klar, wie das weitergehen soll, wir sind auf keine Weise zu einem Kampf fähig und hoffen, dass es sich nur um harmlose Übungen handelt, um irgendwelches Strecken und Dehnen, was gewiss durchaus sinnvoll sein könnte.

Dienstag, 26. April 2011

Wir sind in einem Büro, ein Mann tritt durch die Türe, verkleidet als Eisbär, er sieht lächerlich aus, irgendeine Sammlung ist im Gang, über die wir uns gerade sehr abschätzig geäussert haben. Diese Sprüche sind bekannt, auch der Verkleidete kennt sie, zieht nun seine Kopfmaske aus und sagt böse und empört, dass man jetzt sehen werde, wer hier ein Schwachkopf sei. Es ist ein kleiner Mann mit dickem Hals, sehr muskulös, ein Ringer, der nun auf uns zukommt und mit uns etwas anstellen will, gewiss ein Kampf, gewiss eine Bestrafung. Wir weichen zurück und versuchen ihn zu beruhigen, es ist nicht nötig, dass wir jetzt auf diese Weise, wir haben es doch nicht so gemeint, nicht so verletzend.

Mittwoch, 20. April 2011

Ich bin mit Kollegen zusammen, alles unermüdlich tätige Leute, staatserhaltende Kräfte. Man schmiedet kühne Pläne, will sich überall einmischen, will die Verantwortung für alles mögliche übernehmen, unter anderem verrückterweise auch für das Theater. Das Theater ist langweilig geworden, findet kein Publikum mehr. Es benötigt Stücke, und wer wäre besser geeignet, gute Stücke zu schreiben als unsere Dienststelle? Man geht einigermassen überraschend davon aus, das ich ohne weiteres in der Lage wäre, ein Stück zuschreiben und erteilt mir einen Auftrag dazu. Wir sagen nicht nein, haben sogar schon einen Vorschlag, wir würden gerne ein Stück über den General Guisan schreiben. Das findet sofort Anklang, ja, sagt man, gute Idee, schreib ein Stück über den General Guisan.

Montag, 18. April 2011

Dann sind wir in Südfrankreich, fahren in einem Car durch die Alpen ans Meer. Kurz vor Monaco führt die Strasse auf kühnen Kurven durch eine lange riesige Schlucht. Wir erwarten nach jeder Kurve den Blick auf das Meer, müssen uns aber noch gedulden, denn das Gebirge ist gross und es geht wohl noch tausend Meter in die Tiefe. Hinter uns fährt ein Bekannter mit einem kleinen uralten DDR-Auto mit einem komischen Kennzeichen, wir machen uns sorgen um ihn, hoffen, dass sein Fahrzeug diese Abfahrt übersteht und die Bremsen nicht versagen. Am Ende sehen wir das Meer, zuerst erscheint nur ein winzig kleiner Ausschnitt.

Dienstag, 12. April 2011

Und wir sind im Militärdienst, haben einen langen, sehr langen Arbeitstag, von sechs Uhr am Morgen bis um Mitternacht. Wir sind einfacher Soldat und werden auf ein Munitionsschiff abkommandiert, einen Lastkahn, der schwer beladen durch eine enge Durchfahrt zwischen zwei grösseren Seen geführt werden muss. Es ist sehr wohl möglich, dass wir unter Beschuss geraten, wobei dann auch der kleinste Treffer schreckliche Folgen haben würde. Die Munition besteht nämlich aus schwarzen kleinen Fässern, die in grossen Haufen offen im Kahn liegen. Es ist altmodische Munition, es sieht so aus, als ob wir uns im ersten Weltkrieg befinden würden. Am Abend sind wir aber noch immer an Land, und es gibt ein Abendessen in der Kaserne, die Kameraden verschwinden alle aus der grossen Kantine, weil es in einem benachbarten Raum noch Desserts gibt, wir aber wollen nicht in der sich bildenden langen Schlange anstehen, wir warten, wir haben ja Zeit, denn für den späteren Abend steht noch eine Orientierung bevor, der Kommandant will uns auf die kommenden Kämpfe vorbereiten.

Sonntag, 10. April 2011

Wir befinden uns in unserer Heimatstadt vor dem Kunstmuseum auf dem Museumsplatz. Terroristen werfen aus Flugzeugen kleine Bomben ab, die einen sehr giftigen, sofort tödlichen Rauch erzeugen. Damit sich der Rauch auch rasch verteilt, haben sie auf dem Museumsplatz und in den angrenzenden grossen Strassen riesige Ventilatoren aufgestellt. Sie sehen aus wie waagrecht installierte Windkraftwerke. Jeder Ventilator besitzt drei Flügel, die langsam über den Köpfen der Menschen kreisen. Wir fliehen und rennen unter diesen kreisenden Flügeln hinweg zu einem Militärflugplatz, der sich am Stadtrand befindet. Man hat uns den Auftrag gegeben, die Piloten zu alarmieren und ihnen den Auftrag zu erteilen, die Ventilatoren zu zerstören. Damit würden die Gasbomben weniger Wirkung erzielen. Wir stehen im Grasland vor dem Flugplatz und fragen uns, ob wir hier einfach ohne weiteres eindringen können. Es gibt keine Umzäunungen oder Sicherheitsanlagen, also rennen wir weiter. Es scheint, als ob wir unseren Auftrag erfüllen könnten.

Sonntag, 3. April 2011

Wir befinden uns über dem Boden einem gewiss fünfzehn Meter hohen Gerüst auf der obersten Etage. Das Gerüst steht frei gegen eine Wand und enthält mit Matrazen bedeckte Schlafstellen, ähnlich wie in einer Zivilschutzanlage. Jede Etage enthält drei Schlafstellen, die sich an den Kopf- und Fussseiten berühren, ist also etwa sechs Meter lang und einen Meter zwanzig breit. Wir sitzen auf einem der drei obersten Liegeplätze und schauen leicht beunruhigt in die Tiefe, denn das Gerüst schwankt und steht offenbar nur aufrecht, weil einige hier liegen und mit ihrem Gewicht das Ganze stabilisieren. Wenn man doch das Gerüst an der Wand befestigen würde, denken wir, das wäre doch rasch gemacht. Gegenüber findet auf einer grossen Bühne ein Konzert statt, ein Symphonieorchester hat soeben ein klassisches Musikstück beendet, jetzt folgt etwas Modernes, einige Personen betreten in lächerlichen Kostümen die Bühne, sie wollen wohl Rockmusiker darstellen, was ihnen aber nicht gelingt. Was sie aufführen, ist ebenfalls lächerlich und ungeniessbar, es ist ein dilettantisches Getrommel und Geschrei, mit irgendwelcher moderner zeitgenössischer Musik hat das nichts zu tun. Als sie das Stück mit einem dummen Geschrei beenden, erfolgt keinerlei Applaus, und die sonderbaren Figuren treten wieder ab. Jetzt würden wir eigentlich gerne mal hinuntersteigen. Das ist aber eine schwierige und gefährliche Angelegenheit. Es gibt keine Leitern, sondern man muss sich an den Stangen halten und sich über die vorstehenden Matrazen hinweg hoch über dem Boden auf die nächsttiefere Bett schwingen. Damit verlagert man natürlich das Gewicht des Gerüstes auf eine gefährliche Weise. Es könnte ganz einfach kippen und mit allen Insassen auf den Boden klatschen. Ein Kollege macht es sich einfach, er springt in die Tiefe, fliegt lange durch die Luft und landet schliesslich doch recht sicher auf beiden Beinen. Einen solchen Sprung wagen wir nicht, wir versuchen es lieber mit der Kletterpartie. Wir sagen unseren Bettnachbarn, dass sie sich ganz zur Mauer hin legen sollten, was das Gewicht so verlagert, dass wir ohne Unfall auf der anderen Seite in die Tiefe klettern können.