Samstag, 25. September 2010

Wir sind Forschungsassistent, arbeiten an einem Institut, das einen guten Ruf hat, aber sehr unkonventionell geführt wird. Es besteht aus einer grossen Wohnung, in welcher eine kluge und schöne Professorin auch gleich lebt, es herrscht ein grosses Durcheinander, in den Studierzimmern liegen Bücher am Boden, Sofas und Möbel stehen quer in den Räumen, die Küche ist verschmutzt, viel Geschirr steht herum, Pfannen, Weingläser, das alles sollte abgewaschen werden, aber es ist nicht zu sehen, wer dafür verantwortlich ist. Wir haben unerklärlicherweise viel Kredit bei der blonden Superfrau, die hier wichtige Studien leitet, sie liegt in ihrem grossen Bett und lädt uns ein, uns auf den Bettrand zu setzen. Sie richtet sich auf und sieht uns in die Augen. Wir sehen, dass ihre wunderschönen blauen Augen aus der Nähe betrachtet künstlich sind, ein Auge ist ganz gläsern, beim anderen fehlt sogar die Pupille, an deren Stelle es einfach nur ein kleines schwarzes Loch hat, das direkt ins Innere des Kopfes führt. Die Professorin fasst uns an, und auch wir berühren sie, legen unsere Hände auf ihre Schenkel. Eigentlich sollten Forschungen besprochen werden, Buchprojekte, bahnbrechende Unternehmungen, wir haben aber keine Ahnung, haben nie eine Ahnung gehabt, um was es denn gehen könnte, wir sind einfach da und tun so, als ob wir alles verstünden und wichtige Beiträge leisten könnten. Später beginnen wir aufzuräumen, wollen etwas Geschirr abwaschen, verursachen damit aber einen Brand. Die Küche brennt, auch in anderen Räumen gibt es kleine Brandherde, das Haus ist alt, es gibt Holzbalken, die in Brand geraten, Rauch durchzieht das Institut, das ist aber weiter nicht von Bedeutung. Die Professorin bleibt ruhig, macht uns keine Vorwürfe, sondern ruft der Feuerwehr an, die Feuerwehr wird das alles löschen und wieder in Ordnung bringen.

Freitag, 24. September 2010

Wir sind zu Besuch auf einer Grossbaustelle und besichtigen einen mächtigen Kran. Dieser kann gewaltige Gewichte bewegen, zum Beispiel auch grosse Lastwagen, die er von einer Fahrbahn auf eine andere, höher gelegene Strasse stellen muss. Wir werden eingeladen, den Kran zu besichtigen und dürfen mit einem seiner beweglichen Arme in die Höhe fahren, in eine Art von Kommandokapsel. Dort bedeutet man uns, dass wir gleich auch eine Reise unternehmen können. Die Kapsel ist kugelförmig und besitzt einzelne Sitze, wo wir uns nun, leicht beunruhigt, festschnallen müssen. Wir befürchten, dass man uns die Beweglichkeit des Krans demonstrieren will und uns eine Fahrt bevorsteht, wie sie bei den schrecklichen grossen Karussells angeboten wird, wo wir selbstverständlich nie teilnehmen würden. Die Kapsel fährt tatsächlich raketengleich in die Höhe, steigt immer höher und fliegt nun sogar mit rasender Geschwindigkeit. Unter uns sind sofort die höchsten Gipfel der Alpen, die wir aus nächster Nähe sehen können. Wir landen sogar auf einem der Gipfel, wo sich ebenfalls eine Baustelle befindet, irgendeine grosse Anlage wird hier gebaut, mit Tunnels, Mauern und klobigen, in den Fels hinein gebauten Gebäuden. Wir sind auf 4000 Metern Höhe. Wir dürfen aussteigen. Es ist kalt, unsere leichte Kleidung ist nicht ideal, schützt uns aber doch, weil es Hochsommer ist und die Temperatur leicht über null Grad liegt. Man zeigt uns die Baustelle und will dann mit uns zurückfahren. Wir fragen, ob wir nicht auch noch schnell auf dem Gipfel des Matterhorns, das sich in der Nähe befindet, landen könnten. Man sagt uns, dass das leider nicht möglich sei, der Gipfel sei zu klein für eine Landung, und es würden sich dort auch immer so viele Bergsteiger aufhalten, dass wir auch aus diesem Grund den Gipfel nicht besuchen könnten. Wir fahren aber immerhin nahe an ihm vorbei und sehen tatsächlich Gruppen von Bergsteigern bei der Rast.

Montag, 13. September 2010

Wir nehmen an einem Anlass teil, im Ausland. Eine einfache, dörfliche Abendunterhaltung. Ein kleiner Saal eines Gasthofes oder Gemeinschaftszentrums füllt sich langsam mit Leuten, alle aus der Umgebung, alle unbekannt. Es sind aber, wie wir wissen, auch einige Schweizer eingeladen, hohe Beamte, vielleicht sogar Bekannte von uns, die hier in der Gegend in den Ferien sind. Da wir die ersten Schweizer sind, die eintreffen, wollen wir einen Tisch für die anderen reservieren. Es gibt zur Bühne hin vier lange Tischreihen, die aus zwei durch einen Mittelgang getrennten Tischen bestehen, an denen je etwa zwanzig Leute Platz nehmen können. Die ersten drei Tischreihen sind schon besetzt, die vierte aber noch leer. Wir wollen den hinteren Tisch reservieren und setzen uns dort auf einen der vorderen Stühle. Nach ein paar Minuten erscheint die Bundespräsidentin, lachend, fröhlich und unbefangen wie immer. Sie grüsst uns und setzt sich ohne weiteres neben uns. Wir stellen uns vor, meine Frau, ich selber, es freut sie, uns zu treffen. Sie hat sogar eine Gitarre mitgenommen und wird, wenn es gewünscht werden sollte, auch selber etwas zur Abendunterhaltung beitragen. Jetzt geht sie wieder hinaus, niemand hat sie erkannt, die Leute hier wissen nicht, dass die schweizerische Bundespräsidentin anwesend ist. Es ist noch alles ganz unklar, wir haben keine Ahnung, was jetzt weiter geschieht, was genau an diesem Abend geboten werden soll. Wir wissen auch überhaupt nicht, wie wir uns den ganzen langen Abend lang mit der Bundespräsidentin werden unterhalten können, die ja jetzt neben uns sitzt, sie ist so fröhlich und gesellig, wir hingegen schweigsam und pessimistisch.

Freitag, 10. September 2010

Wir waren an einer Fasnacht, auf einem sonderbaren kleinen Gefährt, einer Art Kartenhaus, das mit Bildern behängt war, die eine längere Geschichte erzählten. Die ganze Sache war nicht ungefährlich, wir wurden von Punkern bedroht.

Mittwoch, 8. September 2010

Am Ende haben wir noch eine Operation vor uns, eine schwere Operation, etwas im Rachen, es wird mühsam werden, wir werden tagelang auf der Intensivstation liegen müssen, wir nehmen die Dinge wie sie kommen und sind einigermassen gelassen, irgendwie wird es schon gehen, denken wir.

Sonntag, 5. September 2010

Wir sind mit einer von unseren Katzen unterwegs, haben einen kleinen Aufenthalt in einem Hotel, über den Mittag, wir wollen uns ausruhen und haben ein Zimmer genommen, das wir aber nicht weiter in Anspruch nehmen, die Betten lassen wir unberührt. Die Katze ist von der Reise sehr angespannt, wir versuchen sie zu beruhigen, sie ist sehr schön, eine Perserkatze von der Art Arthurs, aber mit farbigerem Fell, fast tigerartig. Wir halten sie, sie kratzt uns, wir versuchen, ihr klar zu machen, dass man nicht kratzen sollte, erklären ihr, was Kralle heisst, zeigen ihr ihre Krallen, zeigen ihr auch, was kratzen heisst, sie scheint das offensichtlich zu verstehen, sie entspannt sich zusehends und scheint zu lächeln. Dann sollten wir aufbrechen, die Katze springt aber noch weg, in ein anderes Zimmer, das frei ist, wir schliessen sie dort ein, damit sie nicht mehr entwischen kann, und wollen noch die Hände waschen, aus dem Hahn kommt aber vorerst braunes Dreckwasser, wir warten und lassen das Wasser laufen, es wird sicher bald sauber sein. Das Hotel ist nicht billig, es hat hundert Euro gekostet, da werden wir doch wohl auch die Hände waschen dürfen. Wir übersehen aber, dass auch der Ablauf verstopft ist, am Ende überfliesst die Badewanne, eine grosse Wassermasse überschwemmt das ganze Zimmer, fliesst über die zwei Betten hinweg, alles wird verschmutzt, wir versuchen, den Unfall dem Hotelpersonal zu melden, es ist aber niemand zu finden, die Frau, der wir winken, weil mir annehmen, dass sie zum Hotel gehöre, ist ein Hotelgast und geht entrüstet weg.