Samstag, 24. April 2010

Wir (wir sind vier Frauen) verlassen unsere Wohnung, müssen aber nochmals zurück, denn wir haben etwas vergessen. Das ist gewiss kein Unglück, denn die Wohnungtür steht offen, jemand ist in unserer Wohnung. Es muss ein Einbrecher sein, oder mehr als ein Einbrecher, ein böser Feind, ein Übeltäter, ein Monstrum. Wir sind sehr beunruhigt, unsere Herzen klopfen, wir sollten eigentlich sofort die Polizei rufen, das Überfallkommando, eine stark bewaffnete Antiterror-Einheit. Oder sollten uns selber bewaffnen, wir haben nämlich einige Pistolen irgendwo in einem Kasten, sie sind aber nicht geladen, und es ist nicht klar, ob es auch Munition dabei hat. Wir entschliessen uns, die Angelegenheit selber und unbewaffnet zu erledigen, gehen in die Wohnung hinein und rufen: Raus! Raus! Der Unhold ist nicht zu sehen, es scheint, dass er im Schlafzimmer ist und die Türe hinter sich geschlossen hat. Es wird nun doch zu unheimlich, wir gehen hinaus, rennen weg, werden nun aber verfolgt, der Gewaltige verfolgt uns. Im Schnee, auf Skis, über Skipisten. Er bremst neben uns, kommt zu Fall, das gibt uns Gelegenheit zu einem Gegenschlag. Wir treffen ihn mit einem schweren Stein am Kopf, er bleibt liegen, wie tot, schrumpft zu einem kleinen Fleck zusammen. Wir haben Angst, dass er doch wieder auferstehen und zu Kräften kommen könnte, bedecken ihn daher mit einem Tuch und setzen uns auf ihn. Das hilft aber nichts, er erholt sich, bläst sich auf und ist wieder der alte Riese. Wir fliehen wieder, rasen auf den Skis die Hänge hinunter, kommen zur Talabfahrt, auf einen engen vereisten Waldweg, er verfolgt uns, wird wegen seinem Gewicht schneller und schneller, schiesst an uns vorbei, dreht sich um die eigene Achse, rast rückwärts den Eiskanal hinunter, nun eine grosse hagere Gestalt, und fliegt schliesslich, in einer Kurve, über den Weg hinaus in die Tiefe, hinunter in ein Tobel, über hohe Felsen hinab in einen vereisten Bergbach. Jetzt haben wir vermutlich Ruhe, denken wir (wir sind noch immer vier Frauen). Wir fahren zu Tal, unbehelligt, sind aber nun nicht sicher, ob der Teufel nochmals auftauchen wird.

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