Samstag, 20. Februar 2010

Als wir zur Arbeit gehen, liegt auf der Strasse gleich vor unserem Haus eine mit viel Butter bestrichene Brotscheibe. Wir glauben, dass es sich hier um eine neue Form von Protestaktion handelt, irgendetwas lief irgendwo schief auf dieser Welt, und irgendwelche Leute kamen auf die Idee, mit auf die Strassen gelegten Brotscheiben gegen dieses Unrecht zu protestieren. Nun liegt also auch hier eine Brotscheibe, denken wir, und stören uns an der vielen Butter, die auf die Scheibe gestrichen worden ist. Es liegt aber nicht nur eine Scheibe, wie wir nun sehen, es liegen viele Scheiben herum, alle paar Meter liegt eine, und auf jeder hat es kleine Berge von Butter. Das ist nun doch völlig übertrieben, denken wir, das ist eine ganz hilflose dumme Form des Protestes, die niemandem etwas nützt, es sei denn den Bewohnern dieses Quartieres, die sich damit als gute Menschen erweisen können. Sie müssen aber schon ein gewaltiges Bedürfnis dazu verspüren und eine sehr fragile Psyche haben, dass sie so viele Butterbrote auf die Strassen legen.

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