Samstag, 28. November 2009

Wir sind irgendwo in einer schäbigen Gegend, Strand, kleine Wege, Büsche, Badende. Wir müssen eine kleine Toilette benützen, ein kleines Häuschen mit einem Klosett ohne Deckel, stark verschmutzt, die Türe nicht abschliessbar. Wir ziehen sie zu und wollen pissen, da stösst ein älterer Herr die Türe auf. Wir bemerken, dass es besetzt sei, occupé, rufen wir, occupé, und wollen die Türe wieder zuziehen. Der Herr reagiert beleidigt, lässt das nicht zu, er setzt den Fuss in den Türspalt und hält so die Türe offen, ein böser und rücksichtloser Herr. Wir versuchen zu pissen, was aber angesichts der Umstände nicht mehr möglich ist.

Mittwoch, 18. November 2009

Wir sind etwas, haben in einem grösseren Gebäudekomplex zu tun, der „Einsteinstrasse“ heisst. Es gibt kleine Läden, Boutiquen, aber auch Büroräume für verschiedene kleinere und grössere Firmen. Wir haben Schwierigkeiten mit der Orientierung, wissen kaum, was wo ist, wissen auch nicht so recht, was wir überhaupt machen müssen. Viele Räume sind leer, Menschen sehen wir kaum. Die Firmen sind nicht gut zu erkennen, sie tragen keine Namen. Es gibt auch eine grössere freie Parzelle, auf welcher aus kleinen Holzbausteinen und Ästchen mehrere hohe und sehr schlanke Türme errichtet worden sind. Wir wissen nicht, um was es sich hier handelt. Vielleicht ist es eine Installation eines Künstlers, die hier vorübergehend aufgestellt werden konnte. Wir treffen einen sehr netten jungen Herr, unseren Tutor, der sehen will, zu welchen Resulaten wir schon gekommen sind. Wir betreten eine Boutique, der Herr redet auf uns ein, wir aber sind nicht bei der Sache, besehen uns die seltsamen Auslagen. Es gibt viele Dinge, die wir nicht kennen. Neben uns steht ein Stapel mit kleinen flachen elektronischen Geräten, es handelt sich um irgendetwas Literarisches, wohl um Hörbücher. Wir nehmen eines dieser gediegen verpackten Geräte in die Hand und studieren es, während unser lieber Tutor weiter mit uns spricht. Er nimmt uns mit in ein Sitzungszimmer und will dort unseren Ordner studieren. Wir reichen ihm diesen Ordner, es findet sich aber dort rein gar nichts, nur einige Kritzeleien und kaum lesbare private Notizen. Jetzt verliert der Herr die Geduld und ruft: „Sie wissen ja gar nicht, um was es geht! Sie haben ja überhaupt keine Ahnung!“ Er erläutert uns nun unsere Aufgabe. Wir sind ja Management-Berater, sollten eine der hier ansässigen Firmen beraten! Die Firma hat noch 20 Prozent Kapazitäten und sucht ein neues Geschäftsfeld und will dort gewinnbringend arbeiten! Und unsere Stellungnahme ist nun innert 24 Stunden abzugeben. Wir sind ziemlich hilflos. Der Tutor erklärt uns nun alles genauer anhand von Schemata. Er zeigt uns die bisherigen Geschäftsfelder der Firma auf einer Grafik, und die möglichen Erweiterungen auf einer anderen Grafik. Es handelt sich um eine Schulungs-Unterlage, die aber für den vorliegenden Fall durchaus verwendet werden kann. Also was schlagen Sie vor, sagt der junge Herr mit den rosigen Wangen. Wir sehen die Produkte durch, tippen auf „Getreide“. Das gefällt ihm nicht schlecht, es ist besser als vieles andere. Es scheint, dass es in der Unterlage sogar bewusst falsche Vorschläge hat, die die Kandidaten in die Irre führen sollten. So steht zum Beispiel bei den bisherigen Geschäftsfeldern „Granelen“ und den möglichen neuen „Garnelen“. Unser Tutor erwähnt diese Fälle und lächelt dabei. Er muss aber nun die Konsequenzen ziehen und aufgrund unserer ungenügenden Leistungen handeln. Entlassen will er uns nicht, das ist für ihn selber nicht so einfach, er muss uns aber per sofort das gute Salär um 20 Prozent kürzen. Wir sind damit einverstanden, obwohl wir uns nicht schuldig fühlen, Er hat uns ja gar nichts erklärt, hat uns einfach uns selber überlassen. Wir allerdings, das muss eingeräumt werden, hätten uns durchaus mehr anstrengen können, hätten die Unterlagen, die wir bei uns trugen, studieren können.
Wir sind Mitglied einer grösseren Gruppe, Dorfbewohner, undefinierbares Gemisch, irgendwo auf dem Lande. Man zieht aus, macht einen Ausflug zu einem Heiligtum, das auf einem kleinen Hügel liegt, eine schmale gewundene Strasse führt hinauf. Mit uns geht auch eine Frau, die schon als Hexe verurteilt ist und ein ungewisses Schicksal erwartet. Wir wissen, dass diese Verurteilung ganz unsinnig und ungerecht ist und zeigen dies auch durch eine gewisse, aber eigentlich kaum spürbare Distanz zu den Hexenjägern. Die Leute spüren aber, dass wir zweifeln, und einer sagt ganz offen, dass wir der nächste seien. Du bist der nächste, der an die Reihe kommt. Wir kommen ans Ziel, die Gesellschaft geht zunächst in die oberen Geschosse des Heiligtums, das aus hohen Mauern und Türmen besteht und einst ein Kloster gewesen ist. Wir sondern uns ab, gehen in die Krypta, die sehr weitläufig ist, eine lange, tiefe Halle, in der es Bänke gibt, auf denen sich Besucher niedergelassen haben. Ganz vorne gibt es breite Fenster, die eine schöne Aussicht bieten. Wir gehen zu diesen Fenstern, vorbei an Frauen mit Kindern, jemand hat ein grosses Radio aufgestellt, aus welchem unverschämt laut Popmusik dröhnt. Wir könnten jetzt eigentlich fliehen, könnten uns verabschieden von dieser düsteren beschränkten Gemeinschaft, in der wir leben und gefährdet sind. Wir bleiben aber, gehen in der Krypta herum, gehen an einem grossen Spiegel vorbei, in dem wir uns kurz erblicken. Was wir sehen, gefällt uns nicht. Wir machen einige Schritte zurück und sehen uns genauer an. Eine ziemlich verlotterte Erscheinung, klein, hässlich, eine widerliche Jacke, ein dickes Halstuch und fettige Haare, die bis auf die Schulter fallen. Wir sind entsetzt, wir hatten ein ganz anderes, besseres Bild von uns, glaubten uns eleganter und gediegener. Wenn wir so aussehen, wie wir hier im Spiegel erscheinen, müssen wir uns nicht wundern, wenn man uns ausgrenzt und verfolgt.

Freitag, 13. November 2009

Wir sind unterwegs, in unwegsamem Gebiet, möchten auf einer kleinen Strasse zu unserem Ziel kommen, die am Ende eines Tals in Kurven einen steilen Hang hinauf führt. Das geht am Anfang ganz gut, wir kommen vorwärts und es ist gar nicht mehr weit. Hinter uns kommen weitere Leuten, auch ein kleines Auto wagt sich die Strasse hinauf. Die Strasse wird aber schlechter, weist Löcher auf, ist bedeckt von Steinen und Schlamm. Am Ende wird es gefährlich, wir kommen zu einem Abhang, der ganz von dickem weichem Schlamm bedeckt ist. Wenn man hier weitergehen würde, würde man bis zu den Knien im Schlamm versinken und sehr wahrscheinlich ohne jeden Halt in die Tiefe rutschen. Niemand wagt sich vor. Wir müssen leider aufgeben, zusammen mit den anderen Leuten, und einen sicheren, aber sehr viel weiteren Weg gehen. Auch das Auto muss wenden und zurückfahren.

Donnerstag, 12. November 2009

Wir nehmen an einer Veranstaltung teil, Wissen auf dem Pausenplatz, die informieren will über interessante unbekannte Seiten der Jugendkultur. Das Fernsehen ist auch dabei, man ist bei den Vorbereitungen, eine Kamera wird aufgestellt, ein Jugendlicher probt für seine Vorstellung. Er benutzt für seine Künste ein sehr strapazierfähiges Gummiband, das hoch über dem Boden um eine Stange gewickelt ist, die unter dem Schulhausdach entlangführt und irgendwelchen anderen Zwecken dient. Er springt mit dem Band auf und ab. Wenn er es nicht verkürzt oder verdoppelt, berührt er fast den Boden. Er kann es aber, wenn er hinaufgezogen wird, beliebt verändern, kann Schlaufen bilden, Ringe, verschiedene Figuren, und sich dann in und mit diesen Figuren wieder fallen lassen. Er ist dabei sehr kreativ und kann die verrücktesten Sachen machen. Einmal wickelt er sich das Band vielfach um den Hals und fährt als Gehenkter in die Tiefe. Das weiche Band schneidet aber nicht ein, hält den Körper sicher und lässt ihn wieder hochspringen. Dann folgt dasselbe, die Bänder werden allerdings jetzt an seinem Hut befestigt, und es ist kaum zu sehen, wie er sich noch in der Luft halten kann. Die komplizierteste Vorstellung besteht darin, dass er zwei Hüte benützt, die im Fallen gegeneinanderklatschen und die Hauptattraktion bilden. Er selber schwebt dabei daneben in der Luft, es ist nicht zu sehen, wie er sich noch an den Bändern hält, es muss irgendwo eine versteckte Schleife geben. Das alles ist unglaublich und zeigt die Dynamik, das Können und den Erfindungsgeist der Jugendlichen, die vielleicht nicht so schlecht sind, wie die Gesellschaft denkt.

Dienstag, 10. November 2009

Wir haben eine Verabredung mit zwei Bekannten, wollen uns in einem Städtchen treffen, dass mit der Bahn in einer halben Stunde erreicht werden kann. Wir kommen zum Bahnhof, haben keine Zeit zu verlieren, müssen den Zug nehmen, der jetzt einfährt. Wir haben noch drei Velos mitzunehmen, eines für uns, zwei die Bekannten, die Velos stehen bereit, es fehlt uns aber die Zeit, sie einzuladen. Der Zug fährt am Ende ohne uns ab, die Türen haben sich in dem Augenblick geschlossen, als wir einsteigen wollten. Wir rufen, protestieren, der Stationsvorstand zuckt die Schultern, da ist anscheinend nichts zu machen, am Ende aber, als er unsere Verzweiflung sieht, entschliesst er sich doch, den Zug, der schon viel Fahrt aufgenommen hat, zu stoppen. Er hält nochmals, wir stehen sogleich beim Velowagen und können ein Velo verladen, damit hat es sich aber, mehr können wir nicht erwarten, wir müssen nun einsteigen und fahren. Zwei Velos bleiben nun am Bahnhof.

Sonntag, 8. November 2009

Wir haben ein kleines aufblasbares Kissen, mit welchem wir fliegen können. Es ist ein Strassenfest im Gang, wir fliegen auf der Höhe der Dächer und sehen unter uns Tänzer. Sie tanzen sehr schön, zu Rockmusik. Wir sehen genau zu, merken uns die Tanzfiguren, denn später sollten auch wir noch tanzen. Es sind einfache, aber sehr elegante Figuren, die wir uns leicht merken können. Dann bewegen wir uns weiter, wollen noch andere Strassen überfliegen, kommen dabei allerdings in eine etwas gefährliche Höhe, gelangen in einen riesigen, scheunenartigen Dachstock, dessen Estrichräume mit Stacheldrahlverhauen geschützt ist. Wir müssen sehr aufpassen, dass wir mit unserem Kissen nicht den Stacheldraht berühren. Es gelingt uns, wieder in tiefere Regionen zu sinken. Wir fliegen an einem Luxus-Restaurant vorbei, von welchem das Kissen stammt. Verschiedene Firmen haben die Flugkissen gesponsort, unser Kissen ist besonders schön und elegant und trägt das Wappen des Restaurants. Später landen wir auf dem Dach eines Bürogebäudes und treffen dort einen aufgeregten Mann in mittlerem Alter, der uns stolz und voller Freude erklärt, er habe soeben eine Beförderung erhalten und sei nun Rayonchef. Das tönt nicht nach einer hohen Stellung, wir nehmen an, dass es ein Pöstchen in einem der Warenhäuser der Altstadt ist. Das scheint aber doch nicht so zu sein, denn der Herr sagt, er müsse nun sofort nach Zürich fahren, dort würde ihm von der Migros Schweiz der neue Vertrag unterbreitet. Wir haben jetzt plötzlich Respekt vor dem Herrn Rayonchef, der gewiss einen wichtigen, gutbezahlten Job erhält. Wenn wir uns richtig erinnern, ist die Migros Schweiz in grosse Rayons aufgeteilt, wobei jeder Rayon mehrere Kantone umfassen kann.

Sonntag, 1. November 2009

Endloser Riesentraum, wir sind in einer Zauberwelt, überall gibt es Gefahren, lauern kleine und grosse Ungeheuer, man muss wachsam sein, aufpassen, sich immer wieder retten. Wir sind in der Nähe des Hauptsitzes einer Zauberin, die Fallen stellt und alles überwachen und kontrollieren will, aber offenbar doch nicht ganz überblicken kann. Eine Alte trägt einen schweren grossen Topf mit einer heissen Flüssigkeit und will damit Vorbeikommende begiessen. Wir kommen in Kontakt mit einer kleinen, zugänglichen Hexe, umarmen sie, wollen mit ihr verschwinden, es kommt aber nicht dazu, alles ist in Bewegung, wie in einem Computerspiel. Es ist eine bäurische, plumpe Breughel-Welt voller Winkel, Hütten, Tüchern, Gesichtern, Gestalten, Teufeln. Einmal sind wir sogar an einem Konzert, in einem kleinen Saal sitzt alles dicht gedrängt, als Warnungen kommen, es gebe vor dem Lokal Unruhen, es würden sich dort Gewalttäter zusammenrotten, die die Konzertbesucher verprügeln wollten. Wir wollen daher hinaus, durch einen anderen Ausgang. Das geht aber nicht, denn andere, die dies schon versucht haben, strömen zurück, alle nackt, willenlos ineinander verknotet. Sie sind allesamt von den übermachtigen Übeltätern vergewaltigt worden. Auch wir müssen auf eine Vergewaltigung gefasst sein, kommen aber am Ende ungeschoren davon, weil sich die Szene rasch wieder verändert, es geht weiter in diesem Stil, von Schauplatz zu Schauplatz, der Traum hört nie auf.