Donnerstag, 30. April 2009

Wir sind irgendwo, wohnen in einem alten Hotel, einem Haus mit verschiedenen Flügeln und Türmen, das an einer kleinen Strasse liegt, die steil ansteigt. Wir kommen von einem Rundgang zurück und wollen wieder in unser Zimmer, das gleich unten im ersten Turm liegt. Weiter oben, beim Haupteingang, sitzt noch immer die Malerin, die uns schon beim Weggehen aufgefallen ist, eine attraktive Frau mit grossem Busen. Was macht sie wohl? Malt sie, oder tut sie nur so? Wir würden gerne zum Haupteingang gehen und so vielleicht ihre Bekanntschaft machen, haben aber dort nichts zu besorgen und scheuen uns, so zu tun, als ob wir irgendetwas zu besorgen hätten, wir wollen nicht lächerlich erscheinen. Als wir schon im Flur sind und die alte Eingangstüre hinter uns geschlossen haben, merken wir, dass wir ja den Schlüssel bei der Reception abgegeben haben und nun doch zur herumhängenden Künstlerin hinaufgehen müssen, das ist uns nun auch etwas peinlich, jetzt sieht es so aus, also ob wir uns nach einigem Zögern nun doch noch herbeizaubern lassen würden. Jetzt wird die Lage unklar, wolkig, unübersichtlich. Wir kommen mit der Dame rasch ins Gespräch, werden schnell vertraut mit ihr, sie gesteht uns, dass sie hier in den Ferien sei und sich furchtbar langweile. Wir bemerken lächelnd, dass wir ihr gerne etwas zur Verfügung stehen würden. Mit uns würde sich niemand langweilen, sagen wir, wohl wissend, dass wir ein grosser Schwätzer sind. Sie freut sich und sagt, dass wir den ganzen Tag mit ihr verbringen könnten, wenn wir wollten. Wieder verschwimmt und vergeht der Traum. Andere Hotelgäste erscheinen, unter anderem ein Doktor Garasso, wir schlafen, träumen im Traum, dass wir wieder mit Garasso zu tun haben, dass wir ihm aber den Namen Grimasso gegeben hätten, dieser neue Namen gefällt uns sehr, wir freuen uns über diese Erfindung, sind stolz darauf und wollen sie bei nächster Gelegenheit in einer neuen Erzählung verwenden, und diese neue Erzählung wird gut werden, wir brauchen nur unsere seltsamen Erlebnisse in diesem Hotel aufzuzeichnen. Wir sind nämlich Schriftsteller! Und Schriftsteller sind glücklich, wenn sie Neues sagen können, Unerhörtes, noch nicht hundertmal Gesagtes. Die schönen Sachen, die im Hotel geschehen, tauchen aber wieder weg, bleiben nicht in der Erinnerung. Nur ein Erlebnis kommt wieder hoch, eine sonderbare Ejakulation. Als wir nämlich auf die Toilette gehen, stellen wir fest, dass wir ejakuliert haben. Wir wundern uns sehr, sind auch ein bisschen beunruhigt, denn wir erinnern uns an keinen Erguss, auch nicht an eine Sitation, die zu einem Erguss hätte führen können. Wir denken lange darüber nach und versuchen uns zu erklären, wie das hat geschehen können. So etwas ist uns noch nie passiert, und wir hätten uns nie vorstellen können, dass so etwas geschehen kann. Ist es ein Krankheitszeichen? Hängt es mit unserem Alter zusammen?

Samstag, 25. April 2009

Wir kommen, nach einer längeren Reise, in Zürich an, mit einer Gruppe von Politikern, die in irgendeinem Auftrag unterwegs waren, etwas halbwegs Militärisches, will uns scheinen. Jetzt verabschieden wir uns, ich sage dabei dem freisinnigen Parteipräsidenten Franz Steinegger ungeschickterweise Paul, das ist eine grosse Dummheit, aber vielleicht hat er ja nicht so genau hingehört oder vergisst diese Verwechslung sofort wieder, von diesen untergeordneten dienstbaren Geistern soll und kann man nichts anderes erwarten. Jetzt sucht jeder seinen Anschluss, wir müssen nach Winterthur, entschliessen uns aber, trotz grosser Müdigkeit, noch für einen kleinen Ausflug in eine anrüchige Gegend, in der wir selbstverständlich schon des öftern waren, in der Realität und im Traum, es ist ein Viertel nicht weit vom Bahnhof. Wir nehmen aber nicht den direkten Weg, das würde gewiss auffallen, es haben am Ende vielleicht sogar andere auch dieses Ziel, also gehen wir durch die Stadt und kommen durch einen Stadtteil, der ganz italienisch aussieht, auf beiden Seiten der Strasse hohe Häuserzeilen, vornehme Häuser, Paläste, und unten Arkaden oder breite Trottoirs, die noch von den mächtigen Dächern zur Hälfte überdeckt werden. Wir sind dankbar dafür, denn es regnet und wir kommen trocken durch die ganze Stadt, eine sehr schöne Strasse tut sich uns auf, an ihrem Ende steht eine barocke Kirche, wir sind nicht weit von unserem Viertel, müssen jetzt einfach nach rechts, ein paar Strassen noch und wir sind dort.

Mittwoch, 15. April 2009

Wir verfolgen mit einer Gruppe von Leuten ein gefährliches Wesen. Wir wissen nicht genau, um was es sich handelt, bärenartig soll es sein, aber auch menschliche Züge aufweisen. Wir kommen in eine kleine Ortschaft, die sich auf einem Berg befindet. Viele Leute stehen herum, aber helfen kann niemand. Es gibt in dieser Gemeinde nur einen einzigen Polizisten, und dieser hat keine Waffen. Wir aber haben eine Waffe, eine altertümliche Schrotflinte mit einem trichterförmigen Lauf, in den man das Schrot in Form eines Stabes hineinstopft. Ob das losgeht, ob das funktioniert, das fragen wir uns. Der magische Bär taucht am Ende auf, er hat sich festgebissen in ein grosses fliehendes Tier, eine Art von Giraffe, das Tier zieht den Bären direkt vor unsere Flinte, wir drücken ab, das Untier wird schwer getroffen und stürzt zu Boden. Wir sehen jetzt, dass es eigentlich ein riesiger Mann ist. Er liegt auf dem Bauch und lebt noch, wird aber festgehalten von mehreren Männern, die auf ihm knien. Jemand bringt eine dreizackige Gabel, ein Gartengerät, die man ihm nun auf Schulterhöhe in den Rücken stösst. Dadurch wird das Untier getötet. Es entsteht ein grosser Menschauflauf, der den Verkehr behindert.

Freitag, 10. April 2009

Wir sitzen bei alt Bundeskanzler Kohl in seiner Stube. Er redet mit uns, träge und langweilig, und gibt uns dann mit einer gewissen Feierlichkeit eine Zündholzschachtel als Andenken, es ist eine Art von Notvorrat, den er, wie er sagt, während seiner Amtszeit immer bei sich gehabt hat. Wir öffnen sie und sehen Büroklammern, Gummibänder und weitere Utensilien für den Bürogebrauch. Auch ein Knopf befindet sich dabei. Kohl erklärt mit dem Stolz des Hausvaters, dass er immer einen Knopf bei sich gehabt habe, denn ein Knopf sei etwas, das nie erhältlich sei, wenn man ihn brauche. Wir denken, dass diese Schachtel eigentlich in ein historisches Museum gehören müsste.
Und wieder ist geträumt worden. Wir sind mit zwei kleinen Dinosauriern unterwegs, Typus Raptor, blitzschnelle Wesen, äusserst aggressiv und gefährlich. Sie sind aus einer Art Kaserne ausgebrochen und wollen sich nun an einer Schule rächen, die ihnen die Matura nicht hatte verleihen wollen. Wir begleiten sie, ziemlich ratlos, haben kaum Einfluss auf sie, können sie aber immerhin davon abhalten, Passanten zu töten. Sie fallen einen Mann an, dem innert Zehntelssekunden die gesamte Kleidung total zerfetzt wird, ohne dass er dabei verletzt wird. Der Mann beklagt sich bei uns, wir sagen ihm, dass er froh sein könne, dass weiter nichts passiert sei. Später treffen wir auf dem Bahnhofplatz einen von unseren Vorgesetzten. Wir tun so, als ob es die einfachste Sache der Welt wäre, mit zwei Dinos unterwegs zu sein. Sie schweifen herum, ziehen weite Kreise, rasen durch die Menge der Passanten. Wir rufen sie herbei, sie kommen und gehorchen uns, wie Hunde. Der Vorgesetzte weiss nichts zu sagen, dass wir solche Aufgaben haben und mit solchen Wesen unterwegs sind, erstaunt und erschreckt ihn. Er ist froh, dass er sich verabschieden kann und geht schnell weg, sein Zug fährt ab. Die Dinos werden nun wieder unberechenbar, sie scheinen es nicht eilig zu haben mit dem Besuch im Schulhaus, sie dringen zunächst in das Postgebäude ein, das dem Bahnhof gegenüberliegt und das sofort in Flammen aufgeht.

Dienstag, 7. April 2009

Traum von einer Matura. Die Tochter hat die Prüfung schon bestanden, mit Ach und Krach, aber mir steht sie noch bevor. In fast allen Fächern fehlt die Vorbereitung total, nur im Deutsch kann ich einigermassen davon ausgehen, dass ich eine genügende Note erhalte. Sicher aber ist das nicht, man weiss ja nie, wie der Deutschlehrer den Aufsatz bewertet. Je nach dem Thema, das er uns aufgeben wird, weiss ich vielleicht rein gar nichts zu schreiben. Ich zähle mit dem Kalender die Wochen, die mir noch bleiben, es sind mehr als ich dachte, es sind sechs oder sieben Wochen, aber was nützt mir das, es fehlt mir an allem und jedem. Ich gehe alle Prüfungsfächer durch, Latein ist darunter, da liesse sich vielleicht noch einiges machen, aber was ist zu tun im Fach Russisch, hier kann ich jede Hoffnung auf etwas anderes als die tiefste Note aufgeben. Was kann getan werden für das Französische, für die Physik, die Mathematik. Ich treffe einen Lehrer, einen von der guten alten Art, sehr streng, aber korrekt. Er sagt mir, dass es mir mit Sicherheit nicht reichen werde, ich würde eben ein Jahr wiederholen müssen, und er werde mir dann beistehen. Er werde mir helfen, in diesem Jahr den Rückstand wenn möglich aufzuholen.

Sonntag, 5. April 2009

Wir nehmen an einem Kampfspiel teil, in dem sich zwei Gruppen bekriegen. Wir sind sehr beweglich und erfolgreich, die anderen haben sich aber jetzt aufgefangen und besonders gute Pfeilbögen gemacht, mit denen sie uns Verluste zufügen. Die Pfeile kommen sehr schnell daher, man sieht sie kaum und kann ihnen nicht ausweichen. Viele werden getroffen und scheiden aus. An der Spitze der Gegner steht eine erfinderische Frau mit langen blonden gezöpfelten Haaren. Wir bleiben aber im Spiel und denken über neue Kampfmethoden nach, unter anderem über einen Hohlweg, in dem wir die Feinde überraschen und mit Steinen bewerfen könnten.