Mittwoch, 30. April 2008

Wir waren Zuschauer eines Unfalls auf einer Bergstation einer Seilbahn. Das Kabel der Bahn riss Teile einer Terrasse ab, auf welcher Leute warteten. Es half ihnen nichts, dass sie sich noch an einer grossen Tanne festhielten, die Tanne stürzte mit ihnen einen steilen Abhang hinunter, die Menschen wurden vom Baum weggeschleudert. Und für das alles waren wir in einer nicht näher bestimmbaren Weise verantwortlich.

Dienstag, 22. April 2008

Sonntag, 20. April 2008

Wir sehen Hitler mit finsterem Gesicht im Kreise der Seinen sitzen, in einem Unterstand, von dem aus ein furchtbares Weltgeschehen geleitet wird, irgendwo finden Kämpfe statt, man muss in eiserner Entschlossenheit die letzten Reserven aufbieten und in den Endkampf schicken, jeder muss teilnehmen, es gibt keine Ausnahmen. Es ist klar, dass denjenigen, die sich jetzt zu drücken versuchen, schärfste Strafen drohen, auch wir werden eingeteilt und müssen uns, mit Gepäck und Skis in eine lange Zweierkolonne stellen, verlieren aber beim Abmarsch den Kontakt. Das ist gefährlich, man wird uns als Deserteur ergreifen, es herrschen chaotische Zustände, der Himmel ist schwarz, in der Ferne knallt und blitzt es, grosse schreckliche Fahrzeuge rasen in einer weiten Landschaft herum, Kämpfer ziehen in langen Kolonnen vorbei, wir stehen am Strassenrand, ein Trupp Frauen erscheint, eine Kampfbrigade, hält an, kreist uns ein, will uns nun aber nicht bestrafen, sondern uns eine nützliche Funktion zuweisen, sie verheiraten uns mit einer Soldatin. Seltsamerweise ist das aber ein Mann, wir beschliessen, dennoch beisammen zu bleiben, treten als Ehepaar auf, und dieser Status scheint uns einigen Schutz und bessere Überlebenschancen zu bieten. Wieder geht alles drunter und drüber, ein riesiges Gefährt erscheint, ein Lastwagen, auf dessen Ladefläche nur ein gewaltiger Kopf liegt, der Kopf ist lebendig, er gehört einer Nazigrösse, einer Art Göring, das Fahrzeug hält, der Kopf ist ein lasterhafter Kopf, will auch in diesen schweren Stunden nur seine Lust haben, ein langer Penis wird ausgefahren, wie ein Schlauch, und von unserer „Frau“ wird erwartet, dass sie ihn küsst. Das tut sie, wir aber gehen zur Seite, rennen weg, der Penis aber verfolgt uns, steht über uns und duscht uns, es ist ein warmer tröpfelnder Regen, wie aus einer breiten Brause, Schlimmeres geschieht uns nicht. Wir irren weiter, auf der Suche nach unserer Abteilung, man sagt uns, wir würden abgeholt, es holt uns aber niemand ab, wir warten am Ende auf einem grossen Sammelplatz, sitzen an langen Tischen, wartend, einer Führer geht durch die Reihen, einer dieser unbarmherzigen, gnadenlos harten, scharfen Offiziere, auf deren Schultern Hitler die ganze ungeheure Last des Kampfes gegen die Untermenschen gelegt hat. Er sieht den Bleistift, den wir in den Händen halten, er sieht auch einige Zettelchen, die wir unter Gepäckstücke geschoben haben, er sieht, dass wir uns Notizen gemacht haben, das ist todeswürdig, das ist ein ungeheures Verbrechen, wir wissen, dass er uns nun auf eine ausgefallene und entsetzliche Art bestrafen wird, was wird er tun, denken wir, stösst er uns den Bleistift in den Leib, verlangt er, dass wir ihn verschlucken. Der Offizier kommt aber nicht dazu, sich mit unserem kleinen Fall zu beschäftigen, er wird abgelenkt und von anderen Aufgaben in Anspruch genommen, denn ganz in der Nähe ist wieder ein furchtbares Feuer ausgebrochen, der halbe Himmel färbt sich tiefrot, schwarzer Rauch zieht uns entgegen.

Dienstag, 15. April 2008

Wir werden von Thomas Held, dem zukünftigen Direktor der Stiftung Zukunft Schweiz, zu einem Gespräch eingeladen. Er holt uns ab und führt uns in ein grässliches Café, das für den Stab der Landesausstellung Expo.02 geschaffen worden ist, es besteht aus einer seltsamen Mischung aus altmodischen und futuristischen Elementen. Held ist zurzeit noch für die Expo.02 tätig und möchte mir einen Auftrag erteilen, es scheint sich um eine ziemlich wichtige und anspruchsvolle Aufgabe zu handeln. Held sitzt mit ausdruckslosem, käsigen Gesicht da und brummelt mit geschlossenem Mund vor sich hin, stellt überhaupt keine Fragen zu meiner Person, geht auch nicht auf meine Bemerkung ein, dass wir uns eugentlich von früher her kennen sollten, weil wir in der gleichen Zeit in Zürich studiert haben. Ich verstehe Held nicht, nicke aber und lache, wenn er lacht. Als ich ihn endlich bitte, doch deutlicher zu sprechen, erfahre ich, dass er mir die Leitung eines Festspiels übertragen will. Er zeigt mir die Pläne zu einer riesigen Arena, alles soll von mir gemacht werden, die Inszenierung, die Musik, der Text, die Kostüme, es ist für ihn total selbstverständlich, dass ich das kann, ich brauche keinerlei Bedenken zu haben oder gar Fragen zu stellen. Neben Held sitzt noch eine Assistentin mit am Tisch, sie sagt mir nachher, dass auch sie Held nicht verstanden habe.

Donnerstag, 10. April 2008

Ein grosses Haus, halb Schulhaus, halb Schloss, halb Regierungsgebäude, mit einem Ballsaal, der unter Denkmalschutz steht, mit vielen Stuckaturen und Gemälden. Wir haben die Decke schwer beschädigt, in einer Protestaktion, an die wir uns nicht mehr recht erinnern, wir wissen nur, dass wir dabei waren, dahinter steckten. Niemand hat den Schaden entdeckt, so scheint es jedenfalls, aber wenn er nicht entdeckt worden ist, so wird er sicher jeden Augenblick entdeckt werden, denn alles ist voller Leute, ein Fest findet statt, ein Ball, mit einer Theateraufführung, in der die Vandalenakte sogar thematisiert werden. Wir wissen nicht, ob das eine Massnahme ist, mit der man hofft, die Urheber zu entdecken, vielleicht hat man die zerstörte Decke schon längst bemerkt und zeigt es nur nicht. Vielleicht weiss man auch ganz genau, wer es getan hat. Uns ist die Sache nicht geheuer, wir wissen eigentlich gar nicht, warum wir es getan haben, und wir würden die Schandtat gerne rückgängig machen, wenn wir nur könnten. Das aber geht natürlich nicht. Die Tat ist im übrigen nach der allgemeinen Auffassung ein schreckliches Verbrechen, ein Sakrileg. Die Machthaber werden brutal Rache nehmen, das wissen wir, sie gehören nicht zu den Herrschaften, die viel reden und viel Federlesens machen. Wir spüren plötzlich, dass man handeln will, wir werden durch den Saal geführt, den man bereits provisorisch renoviert hat, alle beschädigten Stellen sind übertüncht worden, was aber zu hässlichen Flecken geführt hat. Man führt uns also mit düsteren Mienen durch den Saal und trennt uns dann in einem angrenzenden Zimmer, wir werden eingesperrt und nicht weiter behelligt. Ein Genosse aber, ein Mittäter, wird weggeführt und, wie wir später feststellen, als er wieder erscheint, schwer misshandelt und zusammengeschlagen.

Freitag, 4. April 2008

Wir nehmen an einer Konferenz teil, in Davos, sitzen mit einem schweizerischen Diplomaten am Ende eines langen schmalen Tisches, in dem in der Mitte grosse Tiere sitzen, Berlusconi und andere Staatschefs, Meciar, der Slowake, mit grausamem Boxergesicht, die Herren machen es sich sofort bequem und benötigen viel mehr Raum als ihnen zusteht. Wir rutschen immer weiter nach unten, finden am Ende nur im freien Raum am Ende des Tisches Platz. Es wird ein lockeres Gespräch geführt, man lacht, man macht es sich bequem, alle finden die Tagung sehr wertvoll und höchst interessant, und als Berlusconi vorschlägt bald ein weiteres Treffen durchzuführen, sind alle einverstanden. Sie finden auch das Thema, das er vorschlägt, sehr interessant, Berlusconi möchte über den Nutzen von Mitarbeitergesprächen diskutieren, auf dem Weg zum Essen geht er neben mir und will vieles wissen über die Stellung, welche die Tessiner Ratsmitglieder in Bern haben.

Mittwoch, 2. April 2008

Dienstag, 1. April 2008

Wir sind an einer grossen Theateraufführung. In einer Arena sitzen und stehen die Zuschauer auf grossen und kleinen Plattformen, wir stehen auf einem Kubus, der etwa zwei Meter hoch ist, zwanzig Personen drängen sich hier mit uns auf der kleinen Fläche, der Standort ist aber sehr gut, wir sind direkt bei einer der Bühnen und sehen nun eine dramatische Szene direkt unter uns. Ein junges Paar will sich aufhängen, gemeinsam, es hantiert mit einem Strick, bringt einen Knoten an, da wird es einem Zuschauer auf unserem Podest übel, er stürzt in unserer Gruppe und bringt uns alle in Bedrängnis, wir müssen sehr darauf achten, dass wir nicht vom Podest fallen.