Montag, 3. März 2008

Wir nehmen mit unseren alten Klassenkameraden an einem militärischen Spiel teil. Es handelt sich um eine realistische Nachbildung einer Kampfsituation auf einem Schlachtfeld. Wir halten uns zurück, sind gar nicht begeistert und finden alles ziemlich lächerlich, meine alten Kameraden aber finden Gefallen am Spiel, robben auf der schlammigen Erde, werfen Übungsgranaten und sind begeistert, dass am Ende noch ein Fluss überquert werden muss. Der Fluss ist tief und reissend, es ist klar, dass nichts von dem, was wir auf uns tragen, trocken bleiben wird, auch nicht das Portemonnaie mit allen Ausweisen und einigem Geld. Wir zögern, überlegen, wollen die Wertsachen irgendwie verpacken, da bemerken wir nur hundert Meter weiter oben eine Brücke. Natürlich benützen wir sie und stehen nachher sauber und trocken mitten unter den verdreckten und durchnässten schon etwas bejahrten Herren. Am Flussufer steht ein Bauernhof, wir grüssen die Familie, die ihn führt. Ein kräftiger kleiner Knirps beginnt wie am Spiess zu schreien, er erträgt es nicht, dass wir nicht auch durch den Fluss gegangen sind. Er kann noch kaum sprechen, gibt aber zu verstehen, dass unser Vorgehen unerträglich ist, ungerecht und unkameradschaftlich. Unsere Kameraden lachen, sie sind es sich gewöhnt, dass wir Extratouren machen, wir gehen weiter, hören aber den Knirps noch lange schreien. Am Ende schreit auch der Vater, er will Ruhe haben, er packt den kleinen Teufel, schlägt ihn, zieht ihn ins Haus und sperrt ihn dort irgendwo ein.

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