Mittwoch, 28. März 2007

 

Wir leben in einer Diktatur, in welcher man sich sehr vorsichtig verhalten muss, wenn einem das Leben lieb ist. Wir verstossen gegen die geltenden Gesetze, indem wir am frühen Morgen eine Schokolade essen. Es ist dies ein Vorspiel, ein Signal für eine Aktion des Widerstandes. Der Diktator erscheint, sieht uns, stellt uns wütend zur Rede. Es ist nicht Hitler, aber ein Machthaber von seiner Art, furchtbar und unberechenbar. Wir sind verloren und geben zu, dass wir einen Plan hatten, den wir nun nicht mehr durchführen könnten. Der Diktator wendet sich ab, lässt uns in Ruhe, eine Verhaftung bleibt aus. Wir werden sogar mitgenommen auf eine Exkursion, die an die Staatsgrenze führt. Könnten wir jetzt vielleicht fliehen? Es ist klar, dass wir des Todes sind, und nicht nur wir werden hingerichtet werden, mit uns auch andere Menschen, sicher auch unschuldige.

Montag, 19. März 2007

Mittwoch, 14. März 2007

Und wir sind Pair von Frankreich und haben als solcher Anrecht auf freie Bahnfahrten, man übergibt uns einen kleinen unbedruckten grauen Schein, von der Grösse eines Metro-Billetts, damit können wir fahren, wohin wir nur wollen.

Samstag, 10. März 2007

 

Ich arbeite bei IBM, der berühmten, grossen Firma, bei der zu arbeiten jedem eine grosse Bedeutung verschafft. Es ist aber dort sehr langweilig, es geschieht rein gar nichts, aber jeder ist beschäftigt, man weiss nicht mit was. Ich kann problemlos zwei älteren Frauen aus meiner Bekanntschaft eine Stelle im Sekretariat verschaffen. Sie sind aber entsetzt, weil das Arbeitsklima schlecht ist, man ihnen nichts zeigt und keine Arbeit gibt. Ich bemühe mich, ihnen Arbeit zu geben, was aber nur sinnlose Beschäftigungstherapie bringt. Verschiedene Streitigkeiten treten auf, die Frauen sind entrüstet und wollen wieder kündigen. Ich muss mich verteidigen und erkläre, überheblich wie ich bin, dass es sich hier um wichtige Aufgaben handle und ich kein Scharlatan, sondern ein hochgeschätzter Datenverarbeitungsspezialist sei. Auch vor meinen Eltern, die sich Sorgen machen, muss ich mich verteidigen. Ein junger frecher Arbeitskollege, der mich angreift, wird beinahe erdrückt in einer Menschenmenge, die sich bei einer Einfahrt in eine grosse Garage vor der Türe staut. Die Türe kann schliesslich geöffnet werden, die Menschen strömen an mir vorbei, wobei mir der von ihr mitgerissene Kollege mit der Faust droht.

Samstag, 3. März 2007

 

Grosser Kongress. Ich sollte in einer der Sektionen um 10 Uhr einen Vortrag halten, bin aber schlecht vorbereitet. Beim verspäteten Aufbruch, um 9 Uhr im Hotel, gerät alles noch mehr durcheinander. Eihentlich habe ich nur Notizen und keine brauchbaren Unterlagen. In der Eile nehme ich noch einen Regenschirm mit, obwohl es schönes Wetter ist und kein Regen erwartet wird. Auf dem Hinweg werde ich immer wieder abgelenkt, unter anderem auch durch einen freundlichen Herrn, einer von diesen klugen, geschmeidigen, erfahrenen perfekten Hofleuten, den ich von wenigen kurzen Begegnungen her kenne. Er beginnt gekommt Smalltalk mit mir und hinterlässt die Überzeugung, dass er meinen Vortrag gewiss gut finden und loben wird, auch wenn er total missrät. Ein anderer Kollege belästigt mich mit einem dummen grammatikalischen Problem, ich winke ab und gehe schnell weiter. Im voll gefüllten Saal hat es nur auf der anderen Seite noch freie Plätze. Dort entsteht aber Unruhe, weil meine Lieblingshündin, eine alte Hundedame, dort plaziert worden ist und nun von anderen Hunden gestört wird, die mit ihr spielen wollen. Sie entzieht sich ihnen winselnd. Jetzt muss ich noch den Regenschirm holen, den ich beim Board der Direktoren liegen gelassen habe, die auf einem Hügel an einem Tisch sitzen. Jetzt regnet es, und ich ernte bewundernde Blicke, weil ich als einziger einen Regenschirm bei mir habe. Jetzt ist es 9.55, und mein Vortrag sollte in wenigen Minuten beginnen. Ich überlege fieberhaft, was ich sagen könnte. Vielleicht könnte ich nur von meinen Bemühungen berichten, ohne auf den gar nicht existierenden Inhalt zu sprechen zu kommen. Ich hatte mit mathematischen Formeln gearbeitet und meterlange Computer-Ausdrücke produziert. Könnte das beim Publikum ankommen und sogar als originell und witzig geschätzt werden, wenn ich nur von den Arbeitsprozessen reden würde? Gut reden und sicher auftreten kann ich ja.