Ich
bin überraschend in den Gemeinderat einer großen Vorortsgemeinde gewählt
worden, die über zehntausend Einwohner hat. Ich gehe auf die
Gemeindeverwaltung, um mich dort vorzustellen und meine Adresse anzugeben. Ich
werde sehr freundlich empfangen. Ein Beamter begleitet mich nachher nach Hause.
Er wohnt im gleichen Quartier und erzählt mir einiges von der Gemeinde. Ich
frage, wann und wo die Sitzungen stattfinden würden. Sie finden unregelmäßig
statt, sagt er, und nicht zu oft. Sie seien immer öffentlich, in einem
besonders geeigneten Raum in einer Freizeitanlage. Er freut sich über meine
Wahl und sagt, ich sei der Aufgabe sicher gewachsen. Ich sage, ich sei ja auch
schon mal in einer anderen Vorratsgemeinde in der Exekutive gewesen, allerdings
in einer viel kleineren. Das sei sehr gut, sagt er, die Aufgaben seien ja
ungefähr die gleichen. In unserem Wohnquartier kenne er einen indischen
Professor, der am Blumenrain wohne und auch viel für die Gemeinde leiste. Es
gebe doch hier keinen Blumenrain, sage ich, es gebe nur ein Gebäude, das diesen
Namen trage. Vor uns sind verschiedene alte, große Gebäude zu sehen, die am
Fuss eines Hügels stehen. Die Bauten sind unübersichtlich und nur über
kurvenreiche Strassen zu erreichen. Ein Gebäude, ehemals irgendeine Anstalt
oder eine Fabrik, trägt tatsächlich die Inschrift Blumenrain in Giebel. Das sei
eine alte Inschrift, sage ich, und diese habe nichts zu tun mit einer Straße.
Ebenso verhalte es sich mit einem Gebäude, das weiter unten zu sehen ist. Die
grosse Inschrift, die dort zu sehen sein, CANTINA, verweise nicht auf ein
Restaurant. Dort gebe es ein
Gewerbezentrum. Es sei schade, dass es dort kein Restaurant geben würde, es
wäre doch ein sehr schöner Platz, und es gebe ja auch eine kleine Terrasse.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen