Samstag, 16. Mai 2020


Ende eines Anlasses, einer Tagung oder eines Seminars, das in der Ostschweiz stattfindet. Am späteren Abend soll noch ein Geburtstagsfest eines mit mir befreundeten Kollegen stattfinden. Er betreibt offensichtlich einigen Aufwand, denn eine Dorfmusik steht bereit und eine kleine kostümierte Truppe von Tänzern und Tänzerinnen marschiert auf und ab und schwenkt Girlanden. Überall sind Vorbereitungen für Buffets zu sehen. Meine Frau und ich entschliessen uns aber zur Heimfahrt, mit unserem alten Auto. Ich sage meinem Freund, ich sei ja eine Randfigur und werde ja niemanden kennen. Einige Damen aber bestürmen uns, doch zu bleiben. Ich wüsste gar nicht, sagen sie, wie positiv sie über mich denken würden. Jetzt werden erste Reden gehalten, und jeder wird aufgefordert, doch einen kleinen Beitrag tzu leisten. Witzig und geistreich werden Anekdoten aus dem Beamtenleben zum besten gegeben. Auch ich könnte natürlich einiges sagen, man winkt mir aber ab, sagt, es seien jetzt genug Redner eingeschrieben. Die Abfahrt verzögert sich so, findet aber dann doch statt. Eine Kollegin benützt die Fahrgelegenheit und kommt mit, wir müssen sie unterwegs auf ihrem abgelegenen Anwesen absetzen. Wir erhalten darüber hinaus und jeder  Geschenke für einen abwesenden Kollegen, der in grösserer Entfernung auf einem ebenfalls nicht leicht zu erreichenden Bauerhof wohnt. Wir gehen zum Auto, einem Cabriolet, dessen Dach wir offengelassen haben. Von einem leichten Regen sind nun die Sitze nass geworden. Wir trocknen sie und verstauen die Geschenke. Wohin aber sollen wir jetzt fahren? Es ist dunkel, die Strassen sind nicht beleuchtet, und wir haben auch kein Navi. Die Kollegin wohne, sagt man mir, gleich unten, ich solle nur immer der Strasse folgen, die hinab führt. So genau aber ist diese Auskunft nicht. Und was ist mit den Geschenken für den Kollegen? Es sind gewiss dreissig Kilometer bis zu ihm, und zwar nicht in der Richtung, die wir zu unserem Wohnort fahren müssen. Im übrigen wohnt er allein auf einem grossen Gehöft. Es ist fraglich, ob wir ihn dort in der Nacht finden können. Wir entschliessen uns, die Geschenke morgen zu bringen, am freien Samstag. Das ist lästig und wird uns viel Zeit kosten.


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