Dienstag, 27. März 2018


Wir sind in England unterwegs, wir, das heisst meine Gattin und ich. Zunächst gibt es allerlei Missgeschicke und Unannehmlichkeiten in eher billigen Hotels. Wir haben stets Mühe mit der Verpflegung, meistens ist die Essenszeit gerade vorbei und wird das Buffet weggeräumt, wenn wir ankommen. Dann kommen wir in einem grösseren herrschaftlichen Haus unter, das aber auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Es gibt einen alten kleinen Lift und mehrere enge Treppenhäuser, die ungeeignet sind für ältere Leute. Und eine alte Dame kommt ja zu Besuch, nämlich die Queen. Sie fährt in einer Limousine vor, und wir sollten sie hinaufbegleiten ins zweite Stockwerk. Das machen wir natürlich mit grosser Freude und schlagen ihr den Lift vor. Das akzeptiert sie gerne, obwohl wir später von ihrer Entourage hören, dass sie problemlos hätte die Treppe hochsteigen können. Wir zwängen uns also in den engen Lift, wobei die Gattin durch meine Schuld einen Finger in der Türe einklemmt. Er könnte gebrochen sein. Sie schreit aber nicht auf, sondern hält sich mit Rücksicht auf die Queen zurück. Jetzt setzt sie den Lift in Bewegung, drückt aber die Taste falsch. Wir fahren nach unten, und zwar sehr weit, wohl fünfzig Meter in die Tiefe, denn das Haus steht auf einem Gebirgsvorsprung über einer weiten Ebene. Die Queen nimmt die schwindelerregende Fahrt mit Fassung auf, sie kennt die Menschen und weiss, dass sie Fehler machen. Unten angekommen, fahren wir aber nicht wieder hinauf, sondern auf Schienen noch weiter horizontal in die Ebene hinaus, bis zu einem kleinen schäbigen Wärterhäuschen, das nicht einmal besetzt ist. Hier endlich stoppt der Lift, und wir können langsam und zuckelnd zurückfahren. Wir blicken hinauf und sehen oben auf der Terrasse die Begleiter der Queen und viele Schaulustige. Sie winken uns fröhlich zu, und auch wir winken zurück, mit der Queen, die amüsiert ist und auf ihre königliche Art lächelt.

Sonntag, 18. März 2018


Ich bin mit den ehemaligen Klassenkameraden unserer Matura-Klasse auf einem Ausflug, ältere Herren, die sich alle paar Jahre mal wieder treffen. Wir besuchen, in der Schweiz, einen der grössten Autohersteller der Welt, werden durch einen Campus geführt, in dem in Parkanlagen modernste Verwaltungs- und Verkaufsgebäude stehen und allerlei weitere nützlichen Sachen wie Restaurants, Banken und ein grosser Coop. Es ist Samstag, niemand arbeitet, alles ist geschlossen. Hinter hohen Glaswänden, in einem Garten ist allerdings, zufällig, eine kleine interne Feierlichkeit zu sehen. Dem Topmanagement und einem kleinen exklusiven Kreis wird ein neues Modell vorgestellt, ein hochelegantes, teures Gefährt. Es sind alles ernst blickende Männer. Ich erkenne aber keinen von ihnen, obwohl sie alle häufig in den Medien zu sehen sind. Ich frage einen Kameraden, der sich hier auskennt, weil er auch bei dieser Firma gearbeitet hat, ob das jetzt der Grübel sei. Zwei Musiker sind dabei, spielen rockigen Jazz, Saxophon und Bassgeige, wobei die Bassgeige wie eine Elektrogitarre benutzt wird und erstaunliche Klänge erzeugt. Dann ist die Präsentation vorbei, die Pforten öffnen sich und die Geladenen verschwinden. Ich gehe nun selber zum Wagen, der auf einer Wiese steht, und besehe ihn neugierig. Er sieht von hinten ausgesprochen lächerlich aus, er hat dort eine komische Retro-Stossstange aus gelbem Plastik, die vielleicht auf die Micki-Maus-Welt anspielt. Ich lache und sage zu den Musikern, die ihre Instrumente einpacken, da sei aber wieder einmal viel Aufwand betrieben worden, um von einem Ort zum andern zu fahren. Die Musiker stimmen zu, sie sagen, das Beste an diesem Event sei der Muff, der dem Hündchen geschenkt worden sei. Die Musiker haben nämlich ihre Kinder mitgenommen und auch einen lustigen kleinen Hund, der vom CEO des Weltkonzerns also noch eine Art von Seelenwärmer bekommen hat, aus Wolle. Das Tierchen läuft nun mit diesem Muff in der Schnauze herum und ist überaus glücklich. Dann gehen alle weg, ich will auch wieder zu meinen Kameraden zurück. Auf kleinen Gebüschen sehe ich aber noch einen seltsamen Schmuck, kurze farbige Schnüre bewegen sich, an denen Federn befestigt sind. Sie sehen aus wie Katzenspielzeuge. Ich trete näher und sehe, dass es nicht von irgendwelchen Automaten bewegte Federn sind, sondern lebende Vögelchen, seltene Kolibris oder Papageien, die hier offenbar so gehalten werden.