Wir
sind in England unterwegs, wir, das heisst meine Gattin und ich. Zunächst gibt
es allerlei Missgeschicke und Unannehmlichkeiten in eher billigen Hotels. Wir
haben stets Mühe mit der Verpflegung, meistens ist die Essenszeit gerade vorbei
und wird das Buffet weggeräumt, wenn wir ankommen. Dann kommen wir in einem
grösseren herrschaftlichen Haus unter, das aber auch schon bessere Zeiten
gesehen hat. Es gibt einen alten kleinen Lift und mehrere enge Treppenhäuser,
die ungeeignet sind für ältere Leute. Und eine alte Dame kommt ja zu Besuch,
nämlich die Queen. Sie fährt in einer Limousine vor, und wir sollten sie
hinaufbegleiten ins zweite Stockwerk. Das machen wir natürlich mit grosser
Freude und schlagen ihr den Lift vor. Das akzeptiert sie gerne, obwohl wir
später von ihrer Entourage hören, dass sie problemlos hätte die Treppe
hochsteigen können. Wir zwängen uns also in den engen Lift, wobei die Gattin durch
meine Schuld einen Finger in der Türe einklemmt. Er könnte gebrochen sein. Sie
schreit aber nicht auf, sondern hält sich mit Rücksicht auf die Queen zurück.
Jetzt setzt sie den Lift in Bewegung, drückt aber die Taste falsch. Wir fahren
nach unten, und zwar sehr weit, wohl fünfzig Meter in die Tiefe, denn das Haus
steht auf einem Gebirgsvorsprung über einer weiten Ebene. Die Queen nimmt die
schwindelerregende Fahrt mit Fassung auf, sie kennt die Menschen und weiss,
dass sie Fehler machen. Unten angekommen, fahren wir aber nicht wieder hinauf,
sondern auf Schienen noch weiter horizontal in die Ebene hinaus, bis zu einem
kleinen schäbigen Wärterhäuschen, das nicht einmal besetzt ist. Hier endlich
stoppt der Lift, und wir können langsam und zuckelnd zurückfahren. Wir blicken
hinauf und sehen oben auf der Terrasse die Begleiter der Queen und viele
Schaulustige. Sie winken uns fröhlich zu, und auch wir winken zurück, mit der
Queen, die amüsiert ist und auf ihre königliche Art lächelt.
Dienstag, 27. März 2018
Sonntag, 18. März 2018
Ich
bin mit den ehemaligen Klassenkameraden unserer Matura-Klasse auf einem
Ausflug, ältere Herren, die sich alle paar Jahre mal wieder treffen. Wir
besuchen, in der Schweiz, einen der grössten Autohersteller der Welt, werden
durch einen Campus geführt, in dem in Parkanlagen modernste Verwaltungs- und
Verkaufsgebäude stehen und allerlei weitere nützlichen Sachen wie Restaurants,
Banken und ein grosser Coop. Es ist Samstag, niemand arbeitet, alles ist
geschlossen. Hinter hohen Glaswänden, in einem Garten ist allerdings, zufällig,
eine kleine interne Feierlichkeit zu sehen. Dem Topmanagement und einem kleinen
exklusiven Kreis wird ein neues Modell vorgestellt, ein hochelegantes, teures
Gefährt. Es sind alles ernst blickende Männer. Ich erkenne aber keinen von
ihnen, obwohl sie alle häufig in den Medien zu sehen sind. Ich frage einen
Kameraden, der sich hier auskennt, weil er auch bei dieser Firma gearbeitet
hat, ob das jetzt der Grübel sei. Zwei Musiker sind dabei, spielen rockigen
Jazz, Saxophon und Bassgeige, wobei die Bassgeige wie eine Elektrogitarre
benutzt wird und erstaunliche Klänge erzeugt. Dann ist die Präsentation vorbei,
die Pforten öffnen sich und die Geladenen verschwinden. Ich gehe nun selber zum
Wagen, der auf einer Wiese steht, und besehe ihn neugierig. Er sieht von hinten
ausgesprochen lächerlich aus, er hat dort eine komische Retro-Stossstange aus
gelbem Plastik, die vielleicht auf die Micki-Maus-Welt anspielt. Ich lache und
sage zu den Musikern, die ihre Instrumente einpacken, da sei aber wieder einmal
viel Aufwand betrieben worden, um von einem Ort zum andern zu fahren. Die
Musiker stimmen zu, sie sagen, das Beste an diesem Event sei der Muff, der dem
Hündchen geschenkt worden sei. Die Musiker haben nämlich ihre Kinder
mitgenommen und auch einen lustigen kleinen Hund, der vom CEO des Weltkonzerns
also noch eine Art von Seelenwärmer bekommen hat, aus Wolle. Das Tierchen läuft
nun mit diesem Muff in der Schnauze herum und ist überaus glücklich. Dann gehen
alle weg, ich will auch wieder zu meinen Kameraden zurück. Auf kleinen
Gebüschen sehe ich aber noch einen seltsamen Schmuck, kurze farbige Schnüre
bewegen sich, an denen Federn befestigt sind. Sie sehen aus wie
Katzenspielzeuge. Ich trete näher und sehe, dass es nicht von irgendwelchen
Automaten bewegte Federn sind, sondern lebende Vögelchen, seltene Kolibris oder
Papageien, die hier offenbar so gehalten werden.
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