Der
Wiederholungskurs ist zuende, alle reisen nach Hause, jeder auf seine Weise.
Ich habe mein Auto vor einer Woche mitgenommen und hinter der Kaserne geparkt,
was die Rückkehr mit dem vielen Gepäck vereinfacht. Die Fahrt wird schnell und
angenehm sein. Verschiedene Kameraden, die in einer weniger komfortablen Lage
sind, suchen noch Fahrgelegenheiten. Einer unscheinbaren, unattraktiven Frau,
die hier auch Dienst geleistet hat, habe ich bereits aus unerfindlichen Gründen
versprochen, sie mitzunehmen. Ich verstaue meine Utensilien im Gepäckraum, als
ein eine ältliche, rotbackige, ganz schön resolute Frau mein Autokennzeichen
sieht, das die Buchstaben WTHUR enthält. Sie fahren doch gewiss nach Winterthur
und könnten uns mitnehmen, ruft sie. Sie zieht einen verschüchterten komischen
Gatten herbei, der auch Militärdienst geleistet hat, und vier bleiche Kinder.
Wer nach Winterthur fährt, muss doch über Aeschi fahren. Über Aeschi muss ich
gewiss nicht fahren, das ist ein Umweg, sage ich. Ja, entgegnet die Frau, aber
nur zwanzig Kilometer, sie müssen dann eben über das Toggenburg fahren. Wenn
Sie uns mitnehmen, gibt es dann auch noch einen Trunk in unserem Restaurant! Es
scheint, dass die Familie ein Restaurant führt, was ich mir nicht gut
vorstellen kann. Gewiss wird es eine dieser ungemütlichen, schmuddeligen
kleinen Beizen sein, die man in diesen Gegenden noch findet. Auf einen Trunk
bin ich ganz sicher nicht angewiesen, aber irgendwie interessieren mich diese
seltsamen Wirtsleute. So ein Fährtchen in die tiefste Provinz könnte mir ja
ganz neue Erkenntnisse bringen. Ich sage also nicht nein, weise aber darauf
hin, dass ich bereits einer Frau zugesagt habe. Als diese erscheint und sagt,
sie hätte eine andere Fahrgelegenheit, bin ich einverstanden, die Familie nach
Aeschi zu fahren. Das kann schön werden. Der Wirt, der mir einen leicht debilen
Eindruck macht, ist nervös und weist eine seiner Töchter, die selber behindert
ist, auf grobe Art zurecht. Werden überhaupt alle im Auto Platz finden? Das ist
nicht so sicher, aber in den Augen der energischen Wirtin gewiss kein Problem.
Vor der Abfahrt muss ich noch auf die Toilette, in eine ganz primitive
Einrichtung, wie man sie nur noch im primitivsten Militärdienst finden kann.
Die einzelnen Kompartimente sind nur durch kleine, lose Tücher voneinander
getrennt und so angeordnet, dass die pissenden Männer sich gegenseitig sehen.