Mittwoch, 28. Juni 2017

Wir sind in einem italienischen Städtchen hoch oben in den Bergen. In einem kleinen Stadion findet ein Fussballspiel statt. Gegen Ende der Partie unterbricht der Schiedrichter das Spiel und redet erregt mit einigen Zuschauern auf den oberen Rängen einer Stehrampe. Was ist geschehen? Ist der Schiedrichter etwa beleidigt worden? Jetzt gebietet er Stille im Stadion. Unten im Tal sind Schüsse zu hören. Was bedeutet das? Greifen Bewaffnete das Städtchen an? Oder schiessen Leute aus Spass und Freude? Sind es Jäger?

Sonntag, 25. Juni 2017

Kleiner Horror beim nächtlichen Gang zur Toilette, etwas stimmt nicht, es spukt. Zunächst ist meine Zimmertür nicht wie gewohnt geschlossen, sondern einen Spaltbreit offen. Dann sehe ich bei einem Blick in den kleinen Duschraum, wie eine einzelne Hand das Oberlichtfenster schliesst. Dann kommt ein lauter Ping-Ton, irgendeine Ankündigung. Schliesslich fällt auch noch ein Schuss. Wir lassen uns aber von diesem Spektakel nicht beeindrucken und geben nicht auf.

Mittwoch, 14. Juni 2017

Wir haben einen Auftrag. Wir sollten eine Liste erstellen mit Objekten, die als Materiallager oder Unterkünfte für eine Untergrundarmee dienen könnten. Es geht um kleine, leerstehende und abgelegene Schuppen und Scheunen. Diese sind in grossen Mengen im Internet zu finden, wir brauchen die Beschreibungen und den Standort nur zu kopieren und in ein eigenes Dokument einzufügen. 

Freitag, 9. Juni 2017


Der Wiederholungskurs ist zuende, alle reisen nach Hause, jeder auf seine Weise. Ich habe mein Auto vor einer Woche mitgenommen und hinter der Kaserne geparkt, was die Rückkehr mit dem vielen Gepäck vereinfacht. Die Fahrt wird schnell und angenehm sein. Verschiedene Kameraden, die in einer weniger komfortablen Lage sind, suchen noch Fahrgelegenheiten. Einer unscheinbaren, unattraktiven Frau, die hier auch Dienst geleistet hat, habe ich bereits aus unerfindlichen Gründen versprochen, sie mitzunehmen. Ich verstaue meine Utensilien im Gepäckraum, als ein eine ältliche, rotbackige, ganz schön resolute Frau mein Autokennzeichen sieht, das die Buchstaben WTHUR enthält. Sie fahren doch gewiss nach Winterthur und könnten uns mitnehmen, ruft sie. Sie zieht einen verschüchterten komischen Gatten herbei, der auch Militärdienst geleistet hat, und vier bleiche Kinder. Wer nach Winterthur fährt, muss doch über Aeschi fahren. Über Aeschi muss ich gewiss nicht fahren, das ist ein Umweg, sage ich. Ja, entgegnet die Frau, aber nur zwanzig Kilometer, sie müssen dann eben über das Toggenburg fahren. Wenn Sie uns mitnehmen, gibt es dann auch noch einen Trunk in unserem Restaurant! Es scheint, dass die Familie ein Restaurant führt, was ich mir nicht gut vorstellen kann. Gewiss wird es eine dieser ungemütlichen, schmuddeligen kleinen Beizen sein, die man in diesen Gegenden noch findet. Auf einen Trunk bin ich ganz sicher nicht angewiesen, aber irgendwie interessieren mich diese seltsamen Wirtsleute. So ein Fährtchen in die tiefste Provinz könnte mir ja ganz neue Erkenntnisse bringen. Ich sage also nicht nein, weise aber darauf hin, dass ich bereits einer Frau zugesagt habe. Als diese erscheint und sagt, sie hätte eine andere Fahrgelegenheit, bin ich einverstanden, die Familie nach Aeschi zu fahren. Das kann schön werden. Der Wirt, der mir einen leicht debilen Eindruck macht, ist nervös und weist eine seiner Töchter, die selber behindert ist, auf grobe Art zurecht. Werden überhaupt alle im Auto Platz finden? Das ist nicht so sicher, aber in den Augen der energischen Wirtin gewiss kein Problem. Vor der Abfahrt muss ich noch auf die Toilette, in eine ganz primitive Einrichtung, wie man sie nur noch im primitivsten Militärdienst finden kann. Die einzelnen Kompartimente sind nur durch kleine, lose Tücher voneinander getrennt und so angeordnet, dass die pissenden Männer sich gegenseitig sehen.