Montag, 27. Februar 2017

«Abgabe»-Traum. Es ist mein letzter Arbeitstag. Ich muss leider feststellen, dass ich vergessen habe, viele persönliche Sachen rechtzeitig nach Hause zu nehmen. Jetzt bin ich völlig hilflos, ich habe nämlich nur mein Velo und eine grosse Einkaufstasche, was überhaupt nicht ausreicht für viele Bücher, Zimmerpflanzen, Bilder und auch Kleidungsstücke. Ein Auto wäre nötig, und sogar mehrere Fahrten. Ein Gefährt hätte ich zwar, einen alten, rostigen Peugeot 404, der mit einem Motorschaden in einer nahen Garage steht. Man lacht, als ich vorbeikomme und verspottet mich. Eine Gruppe von Jugendlichen steht herum, Andelfinger seien sie, ob ich eine Mandel haben wolle. Sie bieten mir eine an. Mit dem Velo steht mir nun noch eine längere Heimreise bevor, durch eine kalte Winternacht, für die ich keine warmen Kleider habe. Sicher ist, dass ich jetzt, nach meiner Pensionierung, noch mehrmals vorbeikommen muss, am besten wohl mit einem Mietauto. Ich sehe jetzt plötzlich noch viele Dinge, an die ich gar nicht gedacht habe. Auch in meinem Eingangsfach liegt noch viel Post. Ich fülle nun wenigstens den Einkaufskorb und gehe mit ihm hinaus, durch ein weitläufiges schönes Bürogebäude, es sieht aus wie das Hauptgebäude der Universität Zürich. In einem der Gänge sehe ich Bundesrat Leuenberger vorbeieilen.

Dienstag, 21. Februar 2017


Wir haben uns verstiegen, wir wissen nicht wie, wir stehen plötzlich ganz oben, auf der Spitze eines aus hohen, rechteckigen Elementen zusammengesetzten Bauwerks, einer Art überdimensionierter Bücherwand. Die Elemente sind aus poliertem Holz und bestehen aus schmalen Rahmen von etwa drei Metern Breite und fünf Metern Höhe. Wir klammern uns an das oberste Element, gewiss vierzig Meter über dem Boden, und würden gerne irgenwie hinuntersteigen. Aber das geht auf keine Weise. Die einzelnen Elemente stehen unverbunden neben- und aufeinander und könnten wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Jede Bewegung bringt die Sache ins Schwanken. Wir prüfen den Abstieg über schräge Balken, die wie bei einem Wolkenkratzer wohl zu dekorativen Zwecken die einzelnen Stufen verbinden, das oberste Rechteck mit der unteren Stufe, die aus drei Rechtecken besteht, und diese Stufe mit einem Stockwerk aus fünf Elementen. Aber diese schrägen Balken sind poliert und viel zu steil, um auf ihnen hinunterzurutschen. Es bleibt uns nichts übrig als zu warten und auf eine Rettung aus der Luft zu hoffen, ein Helikopter müsste kommen, denken wir, aber er kommt nicht. Oder könnten wir, denken wir, uns bei einem Zusammenbruch des Ganzen so geschickt mit den Balken fallen lassen, dass wir heil am Boden landen würden?

Samstag, 18. Februar 2017


Ich bin Informatiker. Unsere Firma ist aber in gewissen Fällen auf andere Firmen angewiesen. Heute ist keine richtige Firma da, sondern nur  Bekannte von uns, die verschiedene neue Kabel installieren. Ein Kabel reisst aber, und es kommt zu einem Wasserleitungsbruch, der nicht mehr behoben werden kann. Das Wasser fliesst auch in unsere Wohnung und überschwemmt den Hauseingang und den Garten eines anderen Wohnhauses. Die Nachbarn stehen vor dem Gebäude und regen sich auf. Unsere Versuche, das Wasser abzustellen, scheitern kläglich. Am Ende kann ich eine Leitung so verknoten, dass es wenigstens nur noch tropft. Aber an Arbeiten kann natürlich nicht mehr gedacht werden. Junge Leute von einer angesehenen Firma, die sehr teuer ist, laufen vorbei, sie sind gerade am Joggen, dynamisch, sehr kompetent, sehr tüchtig. Sie stehen still und betrachten hämisch grinsend den Schaden. So kommt es, sagen sie, wenn man alles selber machen will. Ja, sagen wir entmutigt, es wird wohl bald einen Auftrag für Sie geben.

Samstag, 11. Februar 2017


Ich stehe mit vier anderen Menschen auf einem etwa zehn Meter hohen Felsen, einer Säule, die frei im Raum steht. Oben gibt es eine kleine Plattform, auf welcher wir nur stehend Platz finden. Es ist nicht zu sehen, wie wir hier hinaufgelangt sind und schon gar nicht, wie wir hier wieder hinunterkommen könnten. Wir haben aber eine Trainerin bei uns, eine Art Schamanin, die uns einen Weg zeigt, wie wir uns befreien können. Man muss sich nur krümmen und rückwärts in die Tiefe fallen lassen und sodann noch einen Salto machen, dann landet man sicher auf dem Boden. Man muss nur an die Kräfte glauben, die bei diesem Sprung wirken. Einem meiner Leidensgenossen gelingt tatsächlich ein solcher Sprung. Mir aber fehlt dieser Glaube, und ich suche vergeblich noch nach einer anderen Lösung. Sollen wir einfach springen, und hoffen, dass uns dabei Kräfte behüten und beschützen, die wir nicht kennen und an die wir nicht glauben?