Mittwoch, 26. Oktober 2016

Oberprojektleitungssitzung oder Projektoberleitungssitzung. Der Direktor nimmt höchstpersönlich teil, daneben sind Informatiker und externe Berater dabei, die üblichen grossspurigen Schlaumeier. Zum Anfang erteilt der Direktor mir das Wort, ich solle über den Stand des Projektes informieren. Ich bin nicht vorbereitet und auch nicht genügend informiert. Ich trage daher nur einige allgemeine Floskeln vor, dies in einer vielleicht etwas pessimistischen Art. Das Projekt ist nämlich sehr ehrgeizig und aus meiner Sicht viel zu teuer und eigentlich ganz unmöglich. Ich sage das nicht direkt, sondern betone lediglich die Schwierigkeiten, die sich ergeben haben. Ich rede wie immer gut, aber viel zu lange. Der Direktor entzieht mir schliesslich das Wort und ordnet leicht genervt eine Kaffeepause an, in welcher er mir erklärt, dass ich die Sache viel zu negativ sehen würde. Nach der Pause erläutern andere Mitarbeiter das Projekt und erklären, ein Probebetrieb im vergangenen Sommer sei erfolgreich durchgeführt worden, was mir gar nicht bekannt war. Dann kommt die Mittagspause. Der Direktor geht mit den externen Berater essen und fragt mich gnädig, ob ich auch mitkommen wolle. Sie würden ins Gotham gehen. Das Gotham, sage ich, sei aber sehr gediegen. Ja, natürlich, sagt der Direktor, und lächelt belustigt über meine Einfalt. Das Gotham ist doch eben gerade recht für uns, mit weniger geben wir uns nicht zufrieden,  sagt mir seine Haltung.

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