Mittwoch, 26. Oktober 2016

Oberprojektleitungssitzung oder Projektoberleitungssitzung. Der Direktor nimmt höchstpersönlich teil, daneben sind Informatiker und externe Berater dabei, die üblichen grossspurigen Schlaumeier. Zum Anfang erteilt der Direktor mir das Wort, ich solle über den Stand des Projektes informieren. Ich bin nicht vorbereitet und auch nicht genügend informiert. Ich trage daher nur einige allgemeine Floskeln vor, dies in einer vielleicht etwas pessimistischen Art. Das Projekt ist nämlich sehr ehrgeizig und aus meiner Sicht viel zu teuer und eigentlich ganz unmöglich. Ich sage das nicht direkt, sondern betone lediglich die Schwierigkeiten, die sich ergeben haben. Ich rede wie immer gut, aber viel zu lange. Der Direktor entzieht mir schliesslich das Wort und ordnet leicht genervt eine Kaffeepause an, in welcher er mir erklärt, dass ich die Sache viel zu negativ sehen würde. Nach der Pause erläutern andere Mitarbeiter das Projekt und erklären, ein Probebetrieb im vergangenen Sommer sei erfolgreich durchgeführt worden, was mir gar nicht bekannt war. Dann kommt die Mittagspause. Der Direktor geht mit den externen Berater essen und fragt mich gnädig, ob ich auch mitkommen wolle. Sie würden ins Gotham gehen. Das Gotham, sage ich, sei aber sehr gediegen. Ja, natürlich, sagt der Direktor, und lächelt belustigt über meine Einfalt. Das Gotham ist doch eben gerade recht für uns, mit weniger geben wir uns nicht zufrieden,  sagt mir seine Haltung.

Sonntag, 16. Oktober 2016


Wir nehmen an einem Laufwettbewerb teil, einem durch viele unter einander verbundene Wohnungen führenden Rennen. In einem endlos langen Häuserblock sind Wohnräume, Gänge, Treppen, Küchen geöffnet worden, und das Rennen führt über sechzehn Runden, sechzehn Mal rennen wir in einem der oberen Stockwerke von Zimmer zu Zimmer, springen dann noch einen Stock höher und kehren auf dem oberen Stockwerk, allerdings nicht auf dem gleichen Parcours, sondern durch anders gelegene Räumlichkeiten, zurück. Wir sind von Anfang an in der Spitzengruppe, und es gelingt uns bald einmal, uns an die Spitze zu setzen, mühelos und sehr geschickt rennen wir um die vielen verwinkelten Zimmer, dann aber wissen wir nicht mehr, in welcher Runde wir uns befinden. Das ist fatal, es gibt nirgends Hinweise auf den Stand des Rennens, ausser im Internet, unter einer bestimmten Adresse, die uns genannt wird, werde der Lauf live übertragen. Wir suchen daher einen PC, wir schauen uns um, ob es in einem der Wohnungen einen PC gibt, es gibt aber keinen, es scheinen alles arme Leute zu sein, die hier leben. Es ist auch kaum je ein Mensch zu sehen, wir stürmen weiter, ganz alleine, von Zimmer zu Zimmer, schliesslich holen wir einen grossen plumpen bärenhaften Wettkämpfer ein, die erste Überrundung, wir überholen ihn aber nicht gleich, sondern folgen ihm eine Weile, was gar keine gute Idee ist, denn er führt uns falsch, dort, wo es wieder auf das untere Stockwerk geht, rennt er nicht nur eine Treppe hinunter, sondern gleich mehrere, wir verlieren uns, rennen auf einem unteren Stockwerk weiter, kommen dort aber in ganz andere Räumlichkeiten, in grosse Schulzimmer, und haben dort neue, ganz andersartige Abenteuer.

Montag, 10. Oktober 2016


In einer Anstalt werden chinesische Verbrecher bestraft, in dem sie mit Gabeln, die ihren Hals umschliessen, in die Höhe gehoben und gewürgt werden. Wenn sie bewusstlos sind, lässt man sie wieder zur Erde, dort aber hat man weissen ungelöschten Kalk um sie gestreut, so dass sie sich, erwachend, verbrennen. Wir hören ihr Geschrei, machen uns aber davon, in einer aus weissen Zimmern bestehenden Welt arbeiten wir uns vorwärts, von Zimmer zu Zimmer, man findet jeweils in jedem Zimmer eine an einem bestimmten Ort unter der Tapete versteckte Tür, die man eindrücken muss, es geht dies ganz leicht, es ist alles aus Papier, wir kommen unserem Ziel immer näher und sind schon fast in B., wir finden nämlich einen Brief, der an den Gemeinderat von B. adressiert ist.

Sonntag, 2. Oktober 2016


Erotischer Traum! Wir sind mit vielen anderen Leuten an einem Essen, man sitzt an langen Tischen, es scheint eine Art Fest zu sein, man schwatzt, man trinkt, man ist in guter Stimmung, und uns gegenüber sitzt eine junge Frau, nicht besonders hübsch, aber ziemlich draufgängerisch. Unsere Füsse treffen sich unter dem Tisch und bleiben sofort in engem Kontakt, man macht alles, was Füsse machen können, und das ist viel, man stösst sich, man reibt sich, man gibt sich die grössten Zeichen und Versprechungen. Man steht später auf und geht weg, tu veux me voir, sagt die junge Frau und will sich entkleiden. Wir suchen in grosser Unruhe einen geeigneten Ort, finden aber keinen, im Gegenteil, wir kommen nur zu einem grossen Gebäude, einem Schulhaus oder Ministerium, aus dem ständig viele Leute treten, es ist nichts zu machen, wir kommen zu keinem Schluss.