Mittwoch, 27. Januar 2016
Wir sind eingeladen, bei einem etwas vornehmen,
wohlhabenden Bekannten, der uns gnädig in sein Ferienhaus aufnehmen will. Es
befindet sich auf einer Alp, schon oberhalb der Baumgrenze, hoch oben am
Berghang, über einigen wenigen anderen Häusern oder Hütten. Das Anwesen besteht
aus zwei Häusern, einem grossen, älteren, bereits etwas baufälligem Ferienhaus
mit vielen Zimmern, und einem kleineren, sehr luxuriösen Chalet. Im Chalet sind
bereits junge Engländer einquartiert, wir hören sie schwatzen und lachen. Der
Hausherr grüsst uns nachlässig aus einem der Fenster des zweiten Stockwerks und
zeigt sich nicht weiter. Wir aber versuchen, ins Haus zu gelangen, was sich als
sehr schwierig erweist, denn der Eingang liegt über einem steilen Bord, und
anstelle der defekten Treppe sind einige wackelige Holzstühle hingestellt
worden. Es gelingt uns, zur Türe zu gelangen, aber einer der Stühle fällt
einige Meter den Abhang hinunter, und ohne ihn kommt kein weiterer Gast mehr
zur Türe. Wir machen uns Sorgen um unsere Gattin, die auch noch kommen sollte
und hier gewiss schwer stürzen könnte. Wir klettern also hinab und holen den
Stuhl, wobei wir aber einen Teppichklopfer, der beim Eingang lag, berühren, so
dass er ebenfalls hinabsaust, dieses Mal noch weiter als der Stuhl, über die
steile Wiese in eine Schlucht, wo man ihn gewiss nicht mehr finden kann. Wir
gehen hinein, finden dort andere Bekannte, eine seltsame, erstaunliche
Kombination, wir wissen nicht, nach welchen Kriterien unser Gastfreund die
Besucher ausgewählt hat und was ihn an uns interessiert. Auch unsere
Seelenfreundin erscheint, in bester Laune, aber unangemeldet. Wir hatten mit
ihr über diese Einladung gesprochen, durften sie aber natürlich nicht selber
einladen, schon gar nicht, weil ja auch unsere Ehefrau erscheint. Sie aber
sagt, sie sei zufällig frei an diesem Wochenende und habe auch kommen wollen.
Das stört nicht weiter und fällt auch nicht auf, denn es gibt eine grosse
Gesellschaft, und das Haus hat viele Zimmer, und gewiss wird sich auch für sie
ein Bett finden. Dann erscheint unsere Gattin, auch sie hat den nicht
ungefährlichen Einstieg ins Haus geschafft. Und jetzt geht der Traum über in
einen Operntraum. Wir wollten ja eigentlich in die Oper, ins Zürcher Opernhaus,
wir haben Karten in der ersten Reihe, für eine Wagner-Aufführung, die bald
beginnt. Für uns ist es zuspät, wir sind ganz falsch angezogen, sind aber sogar
für einige Minuten im Operhaus, in einem roten Schlafanzug. Wir stellten uns
tatsächlich vor, dass es möglich sei, in einem Pijama zu dieser Aufführung zu
gehen, es zeigt sich dann aber an Ort und Stelle sofort, dass das nicht geht
und ganz furchtbar wäre. Es sind bereits erste Besucher da, Herren im dunklen
Abendanzug und Damen in grosser Toilette. Wir eilen im Opernhaus herum,
besuchen die Toiletten, finden auch vornehme Umkleideräume, in denen sich die
Besucher für die Vorstellung vorbereiten können. Wir sehen uns sogar unsere Plätze
an, sie befinden sich in der ersten Reihe in der Nähe des Dirigenten, wobei die
beiden Plätze einander gegenüberliegen, vom Platz meiner Gattin aus sieht man
ganz normal die Bühne, auf unserem Platz aber sitzen wir mit dem Rücken zur
Bühne und sehen den Zuschauerraum. Wir verschwinden nun und sind zurück im
Ferienhaus. Da es möglich ist, noch rechtzeitig nach Zürich zu gelangen, suchen
wir nun dort noch nach einem Begleiter oder einer Begleiterin für unsere
Gattin, die auf jeden Fall die Vorstellung besuchen will. Wir fragen die
anderen Gäste, jemand geht auch zu den jungen Engländern, und auch die
Seelenfreundin schliesst eine Begleitung nicht aus, obwohl ihre Kleidung und
ihre ganze Erscheinung wohl noch schlechter zum Opernhaus passen würde als
unser Schlafanzug.
Donnerstag, 21. Januar 2016
Langer
Traum. Wir retten uns nach einem grossen Fährunglück auf das Festland. Die
Fähre ist im Sturm gekentert, die vielen Passagiere können zwar alle noch auf Schlauchboote steigen, die
aber in den haushohen Wellen umgeworfen werden. Fast alle ertrinken, nur wir
und eine kleine Gruppe erreichen wie durch ein Wunder das Ufer. Dort kommen wir
zu einer Art Hotel oder Heim, in welchem Jugendliche untergebracht sind. Bald
wir das Abendessen ausgegeben, wir aber wollen vorher noch einen Spaziergang
machen, gehen hinaus, zu einem Waldweg, der uns bekannt ist und den wir oft zum
Lauftraining benutzen. Ein Knabe, den wir uns immer als Freund gewünscht
hätten, der aber nie unser Freund geworden ist, legt und die Hand auf die
Schulter und will uns begleiten. Hier joggen wir viel, sagen wir, und spazieren
auf dem weichen, mit Tannennadeln bedeckten Weg. Er führt an zwei Bergseen
entlang und weiter in eine hochalpine Landschaft mit gewaltigen Gipfeln. Über
breite Hänge strömt viel Wasser in die Tiefe. Wir selber durchqueren auch
Bäche, stehen bis zu den Knien im strömenden Wasser, die guten Schuhe, die wir
tragen, werden aber dabei nicht nass. Vor uns nun ein weiter Ausblick in eine
grossartige Berglandschaft mit herrlichen farbigen Gesteinen. Wir bleiben lange
stehen, in die Betrachtung versunken, und sagen zu unserem Begleiter, es sei
doch gut, dass wir unsere Augen in der Malschule geschult hätten, wir könnten
diese Schönheiten jetzt viel besser wahrnehmen. Wir kehren um, und kommen auf
dem Rückweg an einer Schneehütte vorbei. Obwohl wir nirgends Schnee gesehen
haben, gibt es hier, offenbar als Überbleibsel aus schneereichen Zeiten, eine
Hütte, die kleine Schiessscharten aufweist. Wird hier auch geschossen, fragen
wir. Dann müssen wir „einstehen“ auf zwei Gliedern, nach der Grösse. Ich gehöre
zu den Grösseren und stelle mich vorne hin, dort gibt es aber ein Gedränge,
während hinten bei den Kleinen das Glied schon geordnet ist. Ich finde zunächst
keinen Platz und will mich schon nach hinten begeben, was durchaus möglich
wäre, denn es ist kein offizieller Anlass, sondern nur eine Besammlung der
Schüler. Man ordnet aber die Reihe neu, und ich finde am Ende doch einen Platz
bei den Grossen. Dann noch ein Witzchen, bei Weggehen zum Abendessen. Ich bin
noch zum Chef einer Gruppe ernannt worden, die eine Hirnklinik eröffnen will.
Andere Schüler scheinen das eher skeptisch zu beurteilen, sie fragen mich
provozierend, ob ich der Chef der Hirnleute sei. Ja, sage ich, ich bin Chef der
Hirnpatienten. Einer kichert lange über diesen Ausspruch, er findet ihn gut.
Mittwoch, 13. Januar 2016
Dann
auf einer Baustelle. Hoch oben auf einem luftigen Gerüst lösen wir die
einzelnen Rundhölzer aus ihren Verankerungen und werfen die langen Stangen in
die Tiefe. Schliesslich stehen wir noch ganz allein auf wenigen Balken, etwa
zwanzig Meter über dem Erdboden. Es ist nicht zu sehen, wie es jetzt
weitergehen kann.
Montag, 11. Januar 2016
Dann haben wir eine zweistündige Vorlesung, die in zwei Tagen
stattfinden soll. Bekannte sagen uns, dass sie auch erscheinen würden und sehr
interessiert seien an unserem Vortrag. Wir haben aber nichts vorbereitet und
nicht die geringste Ahnung von einem Thema, über das wir reden könnten.
Vielleicht über die Wassergeschwindigkeiten auf dem grossen See vor unserer
Stadt, dessen Abfluss direkt zu einem gewaltigen Wasserfall führt, einer Art
Niagara-Fall. Das hat zur Folge, dass die Schiffe und die Schwimmenden immer
sehr vorsichtig sein müssen. Nur in den Uferbereichen kann man sich gefahrlos
auf dem See bewegen. Weiter draussen gibt es Strömungen, die alles mitreissen
und gegen den tosenden Wasserfall führen. Wir selber haben das ausprobiert und
nur mit grösster Mühe wieder das Ufer erreichen können. Wir befanden uns damals
am Rande einer grossen Seetang-Fläche, die wir anschoben und so in Bewegung
versetzen konnten, dass sie uns etwas Schutz bot und uns erlaubte, im letzten
Moment noch von ihr weg zu kommen und das Ufer zu erreichen.
Freitag, 1. Januar 2016
Wir werden wieder einmal verfolgt,
diesmal in einer weit fortgeschrittenen Zivilisation, in der grosse und
gefährliche technische Systeme im Einsatz sind, die ständig vor Staatsfeinden
geschützt werden müssen. Obwohl wir uns nicht zu den Oppositionellen zählen,
werden auch wir verfolgt, weil wir uns dummerweise in einem verbotenen Bezirk
aufhalten. Wir fliehen in einen Bereich, der sicherheitsmässig weniger stark
beaufsichtigt wird, werden aber auch dort gejagt. An der Decke einer Halle
befindet sich eine Sprinkleranlage, die sehr gezielt Flüssigkeit verspritzen
kann. Sie macht Personen ausfindig, die sich in der Halle befinden, und
schiesst dann einen scharfen Strahl in Richtung der Verfolgten ab. Auch wir
werden bespritzt. Die Flüssigkeit erweist sich aber, zumindest für uns, als
harmlos, und wir können aus der Halle entkommen und ins Freie gelangen und uns
retten.
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