Donnerstag, 27. August 2015


Später sind wir in einer kommunenartigen Wohnung, in der junge Frauen und Kleinkinder leben. Wir sind zu zweit, zwei Soldaten, und gehen davon aus, hier eine Art von Einquartierung zu haben. Jedenfalls fühlen wir uns voll und ganz als Gäste, wir liegen ganz frech im grossen Bett, das mitten in der Wohnung steht. Die Frauen tolerieren uns, beachten uns aber kaum, gehen ein und aus, sorgen sich auch nicht besonders um die Kinder. Eines davon, das kaum gehen kann, watschelt verloren durch die Räume. Eine der Frauen ist ganz ausserordentlich schön, wir hoffen auf eine gewisse Zuwendung, die vielleicht kommen wird, wenn wir uns nur weiter nicht zu unverschämt benehmen.

Mittwoch, 19. August 2015


Und dann stehen wir auf einer langen schmalen  Fussgängerbrücke, einer Metallkonstruktion, die über einen breiten Fluss führt, über die Thames oder den Hudson oder sowas. Wir haben einen Fotoapparat und gewisse künstlerische Ansprüche und machen Aufnahmen von der kleinen Gruppe, mit der wir unterwegs sind. Drei junge Männer gingen voraus, drei junge Frauen folgen in einiger Distanz nach. Dazwischen kommt auch noch ein älterer Herr, ein lieber alter Arbeitskollege, ein gutmütiger, fleissiger, gewissenhafter Mensch. Auch von ihm möchten wir ein Porträt machen, wir versuchen es, ohne dass er uns sieht. Er geht aber zu schnell, und die Foto missglückt, sein Bild wird sicher verschwommen sein. Der gute alte Herr ist aber verängstigt und aufgeregt. Wir haben nämlich gemeinsam mit ihm und anderen ein Buch publiziert, woran er nur als Herausgeber beteiligt ist, nicht als Autor. Es sei ein Fehler gewesen, dieses Buch zu publizieren, erklärt er, es enthalte ja Pornografie, was er nicht gewusst habe. Jetzt würde uns eine Anklage und ein Prozess wegen der Verbreitung pornografischer Literatur drohen. Ja, ist es denn wirklich Pornografie? Wir wissen es selber nicht so genau. Aber möglich könnte es sein, es gibt, allerdings nur auf wenigen Seiten, einige schlimme Stellen. Und das Buch ist schon im Buchhandel, es gibt keine Möglichkeit mehr, es zurückzuziehen. Wir sagen unserem Kollegen, dass die Stellen doch einigermassen harmlos sein würden, in anderen Büchern wäre viel ärgeres zu finden. Ja, ruft er, du gehst vom Jahre 2011 aus, wir aber haben das Jahr 1957, leben im Jahre 1957 und nicht im Jahr, in dem das Buch geschrieben worden ist. Jetzt bekommen auch wir es mit der Angst zu tun, denn wenn wir tatsächlich 1957 leben, und daran kann kein Zweifel bestehen, dann ist die Unruhe, ja auch die Verzweiflung berechtigt. Dann ist unser Buch natürlich ein Skandal und wir müssen mit einer Anklage rechnen.

Mittwoch, 12. August 2015


Einmal erwachen wir und haben das Gefühl, zwei Träume auf einmal geträumt zu haben. Beide Träume sind uns genau präsent, es ist nicht möglich zu sagen, in welcher Reihenfolge wir sie geträumt haben.

Samstag, 8. August 2015


Wir besuchen ein Jazz-Konzert, die zahlreichen Musikerinnen und Musiker stehen auf einer grossen, von viel Publikum umlagerten Bühne. Wir möchten näher zur Bühne und gehen auf die linke Seite, wo man zwar nahe an die Bühne kommt, aber von den Musikern nur eine blonde schwedische Pianistin sieht. Sie wartet auf  Einsatz, der lange nicht kommt. Als sie schliesslich zu spielen beginnt, ist sie nicht zu hören, weil irgendein Kabel falsch eingesteckt worden ist. Techniker eilen herbei und versuchen, die Panne zu beheben. Es entsteht Unruhe, die Musiker müssen ihre Darbietung unterbrechen.

Samstag, 1. August 2015


Und uns träumte, wir lägen in unserem grossen Bett und die Kinder würden uns darauf aufmerksam machen, dass wir unter dem Leintuch eine kleine Schlange hätten, eine Ringelnatter. Wir erschrecken sehr, zumal wir die Schlange nicht spüren und nicht wissen, wo genau sie sich befindet. Sie sei nicht gross, sagen die Kinder, und auch nicht gefährlich. Uns aber graut es aber ziemlich, wir bewegen uns sehr vorsichtig und ängstlich. Wir erwachen, sind aber noch immer erschrocken und können uns erst nach einigen Minuten bewegen.