Mittwoch, 29. Juli 2015


Ich wohne als junger Mann noch bei den Eltern. An einem Samstag erhalte ich vom Vater das Auto, den Opel Kadett, um in die Berge zu fahren und das Lauberhornrennen zu besuchen. Das Wetter ist allerdings schlecht, und es ist die Frage, ob das Rennen stattfinden kann. Ich fahre eine kurvenreiche enge Strasse hinauf zur Skistation. Oben gibt es eine Lichtsignalanlage, die die Zufahrt regelt. Obwohl kein Verkehr herrscht, steht die Ampel auf rot und bleibt auf rot. Was soll das heissen? Hat es bereits so viele Besucher, dass alle Parkplätze besetzt sind? Und wie soll ich jetzt wenden? Ich befinde mich auf einer Zufahrt, auf welcher man gar nicht wenden kann, und die zudem so stark ansteigt, dass es schwierig ist, das Auto anzuhalten. Die Handbremse genügt nicht, ich muss auch noch den ersten Gang einschalten. Da die Ampel weiterhin auf rot bleibt, entschliesse ich mich, weiterzufahren. Ich komme zu grösseren Parkplätzen, die alle besetzt oder reserviert sind. Ich fahre daher wieder hinab und finde etwas weiter unten, bei der Einmündung eines Waldweges, ein Plätzchen, wo ich das Auto abstellen kann. Dann gehe ich zu Fuss wieder hinauf, komme dort zu Sporthallen und allerlei touristischen Einrichtungen. Es schneit mittlerweile, ein Rennen wird es wohl nicht geben, und ausser einigen Aufsehern und Hilfspolizisten und wenigen Besuchern ist niemand zu sehen. In einer grossen Halle scheint allerdings ein Festakt stattzufinden. Über Lautsprecher sind Reden zu hören. Als ich zur Halle komme, ist sie freilich leer, die Reden werden offenbar an einem anderen Ort gehalten und einfach nur hieher übertragen. Ich rede mit einzelnen Personen. Da niemand weiss, was genau passieren wird, beschliessen einige, wieder nach Hause zu gehen. Wir machen uns in einer kleinen Gruppe zu Fuss auf den Weg. Man zeigt mir eine andere Route, eine Abkürzung, mit welcher ich schneller wieder beim Auto sein würde. Vorerst aber kommen wir an grossen Parkplätzen vorbei, bei denen ein sonderbarer Abtransport von Autos im Gang ist. Diese werden in grosser Zahl auf kleine Plattformen gebracht, die dann zusammengefügt und als eine Art Eisenbahn-Transportzug in einer langen Kolonne zu Tale gebracht werden sollen. Das klappt allerdings nicht besonders gut, die Kolonne gerät in Unordnung und bleibt stehen. Da die Autos nur durch Schnüre verbunden sind, versuchen wir zu helfen, was allerdings dazu führt, dass wir uns beschmutzen und ganz dreckige Schuhe bekommen. Macht nichts, sage ich, meine Mutter wird das schon putzen können. So sieht sie auch, dass ich wirklich in den Bergen war, wo ich eigentlich gar nicht hinfahren wollte. Wir ziehen an den Schnüren und versuchen, die Autos wieder in eine Reihe zu bringen. Wir müssen aber schnell aufgeben, denn die Berührung der Schnüre ist nicht ungefährlich. Es sind Schnüre aus Titan, und Titan könne sehr giftig sein, sagt jemand. Also lassen wir die Autos und gehen auf einem schmalen Weg hinunter in die Tiefe. Es zeigt sich, dass man mich missverstanden hat. Der Weg führt direkt hinunter ins Tal, und ich werde, unten angekommen, wieder hinaufgehen müssen zum Auto. Der Weg erweist sich als beschwerlich, er ist steil und führt über Felsen und durch allerlei Buschwerk. Trotzdem gibt es Übermütige, die mit grossen Sprüngen bergab rennen. Ein junger Mann scheint dabei schwer zu verunfallen, er stürzt, fällt über die Felsen und bleibt regungslos liegen.

Freitag, 24. Juli 2015


Wir sind am Meer, spazieren über einen langen flachen Damm zurück zu unserem Hotel. Hinter uns bemerken wir eine junge Frau, die sehr schnell ebenfalls in Richtung Hotel geht uns uns überholt. Die Lage wird recht heikel, da die Flut gerade kommt und der Damm, auf dem wir gehen, bereits überschwemmt wird. Wir sehen, wie die junge Frau, die schon weit vor uns ist, bis zu den Oberschenkeln im Wasser watet und die letzte Strecke sogar schwimmen muss. Als wir zum überschwemmten Teil des Dammes kommen, ist die Flut noch mehr gestiegen. Das Wasser fliesst nun mit grosser Kraft über den Damm, an eine Überquerung ist nicht mehr zu denken. Wir gehen daher rasch zurück und gelangen in ein unbekanntes Quartier und dummerweise in einen von Stacheldraht umzäunten Garten, aus dem es keinen Ausweg mehr gibt. Es gibt allerdings ein Türchen, das aber verschlossen ist. Wir hören hinter der Türe Kinderlärm und klopfen daher vorsichtig ans Holz. Man öffnet uns tatsächlich, und wir gelangen auf einen Spielplatz, wo sich Kinder und junge Frauen befinden. Wir nehmen unser Portemonnaie aus dem Hosensack und wollen den Kindern aus Dankbarkeit einen Batzen geben. Die Frauen sagen aber, dass dies doch nicht nötig sei. Wir lassen daher die Sache bleiben, zumal sich in unserem Portemonnaie nur Papiergeld befindet, in verschiedenen Lira-Noten, deren Wert uns nicht genau bekannt ist, sodass wir, wenn wir den Kindern etwas geben würden, vielleicht viel zu wenig oder viel zu viel geben würden. Wir verabschieden uns und wollen zurück in das kleine Städtchen, das wir besucht hatten. Aber ein Kopf hält uns auf, ja wirklich, ein Kopf. Es ist eine Invalide, die nur noch aus einem verwachsenen Kopf besteht und von uns ziemlich gebieterisch verlangt, dass wir ihr noch Dinge aus dem Städtchen bringen. Es ist eine sehr energische Frau, eine Dichterin, so erklärt man uns mit leiser Stimme, wir erklären uns daher bereit, ihre Aufträge zu erledigen, auch wenn wir der Meinung sind, dass man uns hätte freundlicher fragen können.  

Donnerstag, 2. Juli 2015


Später sind wir in einem einfachen Theaterbau, eigentlich eine Scheune, deren grosses Tor sich gegen den Marktplatz eines kleinen Städtchens öffnet. Auf dem Marktplatz findet eine Versammlung statt, „Gewerkschafter“ protestieren in einer Zeltstadt gegen die herrschenden unerträglichen Zustände. Im Theaterraum ist keine Aufführung im Gang, aber von Bühnenarbeitern oder vielleicht auch Soldaten wird nun ein Gerüst mit einer riesige Löwenfigur zum Tor geschoben, es ist ein furchterregender, stehender Löwe, der seinen gewaltigen Schwanz bewegen kann. Es erfolgt ein brutaler Angriff auf die Zeltstadt, die Protestierenden sind hilflos den Soldaten ausgeliefert und werden zu flachen Paketen zusammengeschnürt. In kurzer Zeit sind die Zelte verschwunden, es herrscht Ruhe, und auf dem Marktplatz liegen nur noch diese Menschenpakete. Der Traum geht weiter, wir gelangen in eine andere Welt, es geht jetzt um irgendwelche Verwaltungsangelegenheiten, die wir vergessen haben und die in keinem Zusammenhang mit den Ereignissen auf dem Marktplatz stehen.