Ich
wohne als junger Mann noch bei den Eltern. An einem Samstag erhalte ich vom
Vater das Auto, den Opel Kadett, um in die Berge zu fahren und das
Lauberhornrennen zu besuchen. Das Wetter ist allerdings schlecht, und es ist
die Frage, ob das Rennen stattfinden kann. Ich fahre eine kurvenreiche enge
Strasse hinauf zur Skistation. Oben gibt es eine Lichtsignalanlage, die die
Zufahrt regelt. Obwohl kein Verkehr herrscht, steht die Ampel auf rot und
bleibt auf rot. Was soll das heissen? Hat es bereits so viele Besucher, dass
alle Parkplätze besetzt sind? Und wie soll ich jetzt wenden? Ich befinde mich
auf einer Zufahrt, auf welcher man gar nicht wenden kann, und die zudem so
stark ansteigt, dass es schwierig ist, das Auto anzuhalten. Die Handbremse
genügt nicht, ich muss auch noch den ersten Gang einschalten. Da die Ampel
weiterhin auf rot bleibt, entschliesse ich mich, weiterzufahren. Ich komme zu
grösseren Parkplätzen, die alle besetzt oder reserviert sind. Ich fahre daher
wieder hinab und finde etwas weiter unten, bei der Einmündung eines Waldweges,
ein Plätzchen, wo ich das Auto abstellen kann. Dann gehe ich zu Fuss wieder
hinauf, komme dort zu Sporthallen und allerlei touristischen Einrichtungen. Es
schneit mittlerweile, ein Rennen wird es wohl nicht geben, und ausser einigen
Aufsehern und Hilfspolizisten und wenigen Besuchern ist niemand zu sehen. In
einer grossen Halle scheint allerdings ein Festakt stattzufinden. Über
Lautsprecher sind Reden zu hören. Als ich zur Halle komme, ist sie freilich
leer, die Reden werden offenbar an einem anderen Ort gehalten und einfach nur
hieher übertragen. Ich rede mit einzelnen Personen. Da niemand weiss, was genau
passieren wird, beschliessen einige, wieder nach Hause zu gehen. Wir machen uns
in einer kleinen Gruppe zu Fuss auf den Weg. Man zeigt mir eine andere Route,
eine Abkürzung, mit welcher ich schneller wieder beim Auto sein würde. Vorerst
aber kommen wir an grossen Parkplätzen vorbei, bei denen ein sonderbarer
Abtransport von Autos im Gang ist. Diese werden in grosser Zahl auf kleine
Plattformen gebracht, die dann zusammengefügt und als eine Art
Eisenbahn-Transportzug in einer langen Kolonne zu Tale gebracht werden sollen.
Das klappt allerdings nicht besonders gut, die Kolonne gerät in Unordnung und
bleibt stehen. Da die Autos nur durch Schnüre verbunden sind, versuchen wir zu
helfen, was allerdings dazu führt, dass wir uns beschmutzen und ganz dreckige
Schuhe bekommen. Macht nichts, sage ich, meine Mutter wird das schon putzen
können. So sieht sie auch, dass ich wirklich in den Bergen war, wo ich
eigentlich gar nicht hinfahren wollte. Wir ziehen an den Schnüren und
versuchen, die Autos wieder in eine Reihe zu bringen. Wir müssen aber schnell
aufgeben, denn die Berührung der Schnüre ist nicht ungefährlich. Es sind Schnüre
aus Titan, und Titan könne sehr giftig sein, sagt jemand. Also lassen wir die
Autos und gehen auf einem schmalen Weg hinunter in die Tiefe. Es zeigt sich,
dass man mich missverstanden hat. Der Weg führt direkt hinunter ins Tal, und
ich werde, unten angekommen, wieder hinaufgehen müssen zum Auto. Der Weg
erweist sich als beschwerlich, er ist steil und führt über Felsen und durch
allerlei Buschwerk. Trotzdem gibt es Übermütige, die mit grossen Sprüngen
bergab rennen. Ein junger Mann scheint dabei schwer zu verunfallen, er stürzt, fällt
über die Felsen und bleibt regungslos liegen.
Mittwoch, 29. Juli 2015
Freitag, 24. Juli 2015
Wir
sind am Meer, spazieren über einen langen flachen Damm zurück zu unserem Hotel.
Hinter uns bemerken wir eine junge Frau, die sehr schnell ebenfalls in Richtung
Hotel geht uns uns überholt. Die Lage wird recht heikel, da die Flut gerade
kommt und der Damm, auf dem wir gehen, bereits überschwemmt wird. Wir sehen,
wie die junge Frau, die schon weit vor uns ist, bis zu den Oberschenkeln im
Wasser watet und die letzte Strecke sogar schwimmen muss. Als wir zum
überschwemmten Teil des Dammes kommen, ist die Flut noch mehr gestiegen. Das
Wasser fliesst nun mit grosser Kraft über den Damm, an eine Überquerung ist
nicht mehr zu denken. Wir gehen daher rasch zurück und gelangen in ein
unbekanntes Quartier und dummerweise in einen von Stacheldraht umzäunten
Garten, aus dem es keinen Ausweg mehr gibt. Es gibt allerdings ein Türchen, das
aber verschlossen ist. Wir hören hinter der Türe Kinderlärm und klopfen daher
vorsichtig ans Holz. Man öffnet uns tatsächlich, und wir gelangen auf einen
Spielplatz, wo sich Kinder und junge Frauen befinden. Wir nehmen unser
Portemonnaie aus dem Hosensack und wollen den Kindern aus Dankbarkeit einen
Batzen geben. Die Frauen sagen aber, dass dies doch nicht nötig sei. Wir lassen
daher die Sache bleiben, zumal sich in unserem Portemonnaie nur Papiergeld
befindet, in verschiedenen Lira-Noten, deren Wert uns nicht genau bekannt ist,
sodass wir, wenn wir den Kindern etwas geben würden, vielleicht viel zu wenig
oder viel zu viel geben würden. Wir verabschieden uns und wollen zurück in das
kleine Städtchen, das wir besucht hatten. Aber ein Kopf hält uns auf, ja
wirklich, ein Kopf. Es ist eine Invalide, die nur noch aus einem verwachsenen
Kopf besteht und von uns ziemlich gebieterisch verlangt, dass wir ihr noch
Dinge aus dem Städtchen bringen. Es ist eine sehr energische Frau, eine
Dichterin, so erklärt man uns mit leiser Stimme, wir erklären uns daher bereit,
ihre Aufträge zu erledigen, auch wenn wir der Meinung sind, dass man uns hätte
freundlicher fragen können.
Donnerstag, 2. Juli 2015
Später
sind wir in einem einfachen Theaterbau, eigentlich eine Scheune, deren grosses
Tor sich gegen den Marktplatz eines kleinen Städtchens öffnet. Auf dem
Marktplatz findet eine Versammlung statt, „Gewerkschafter“ protestieren in
einer Zeltstadt gegen die herrschenden unerträglichen Zustände. Im Theaterraum
ist keine Aufführung im Gang, aber von Bühnenarbeitern oder vielleicht auch Soldaten
wird nun ein Gerüst mit einer riesige Löwenfigur zum Tor geschoben, es ist ein
furchterregender, stehender Löwe, der seinen gewaltigen Schwanz bewegen kann.
Es erfolgt ein brutaler Angriff auf die Zeltstadt, die Protestierenden sind
hilflos den Soldaten ausgeliefert und werden zu flachen Paketen
zusammengeschnürt. In kurzer Zeit sind die Zelte verschwunden, es herrscht
Ruhe, und auf dem Marktplatz liegen nur noch diese Menschenpakete. Der Traum
geht weiter, wir gelangen in eine andere Welt, es geht jetzt um irgendwelche
Verwaltungsangelegenheiten, die wir vergessen haben und die in keinem
Zusammenhang mit den Ereignissen auf dem Marktplatz stehen.
Abonnieren
Posts (Atom)