Sonntag, 10. Mai 2015


Es ist Nacht, wir schlafen in den weiten Räumlichkeiten des Regierungsgebäudes in einem grossen vergoldeten Prunkbett, das drei Meter breit und vier Meter lang ist. Ein Kollege erscheint, er hat einer Frauengruppe aus seiner Kleinstadt eine Führung versprochen, die nun stattfindet, eigentlich gegen alle Vorschriften und ganz sicher auch gegen den Willen der Sicherheitskräfte. Der Kollege hat aber die Schlüssel zu einem Seiteneingang und bringt die Frauen herein, die sich in einem Nebensaal versammeln und ihrem Wohltäter Keramik überreichen, die sie selber gemacht haben. Da jede der ungefähr dreissig Frauen mehrere Vasen, Teller, Tassen oder Kerzenständer mitbringt, ergibt sich eine Ummenge von Geschenken, die der Einfachkeit halber auf den Boden gestellt werden und hier wohl auch vorübergehend bleiben müssen, denn der Kollege kann sie ja unmöglich gleich mitnehmen. Ich steige aus dem Bett, hülle mich wie ein Römer in das weisse Bettuch und begrüsse ohne grosse Begeisterung die Frauen, die enttzückt sind vom prächtigen Bett. Eine besonders Mutige und Unternehmungslustige legt sich auch gleich ins Bett hinein und sagt, sie könnte auch gleich hier übernachten. Zwei der Frauen sind Musliminnen und tief verschleiert. Sie sind aber äusserst interessiert an unserer Arbeit und haben sich gleich vor einen PC gesetzt, den sie nun für irgendwelche Abfragen benutzen, wobei sie auch über den Bildschirm ein Tuch geworfen haben und durch dieses Tuch hindurch auf die Anzeigen sehen müssen. Es sind nun plötzlich auch ihre Begleiter da, zwei orientalisch aussehende Männer in modischer westlicher Kleidung. Wir weisen auf die Frauen hin und sagen, ob diese Verschleierungen wirklich nötig seien. Sie geben sich als grosse Patriarchen und Machos und lächeln abschätzig, ja, das müsse so sein. Sie geben uns zu verstehen, dass man mit diesen Frauen nur mit äusserster Unterdrückung und absoluter Unduldsamkeit leben könne. 

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