Montag, 25. Februar 2013


Und ein noch dümmerer Traum. Wir treten in einer grossen fremden Stadt aus einem Gebäude, ich, die Gattin und die älteste der Töchter. Die Tochter entwischt uns sofort, rast davon wie ein Tier, das in freier Wildbahn ausgesetzt wird. Wir hätten besser aufpassen sollen! Es ist doch sehr gefährlich für sie, so abzuhauen. Die Gattin rennt ihr sofort nach, in einen Stadtteil, der tiefer liegt. Ich höre aus der Ferne ihre verzweifelten Rufe. Ich versuche ihr zu folgen und gehe langsam die Strasse hinab. Eine junge Frau kommt mir entgegen, verhüllt mit Mantel und Kopftuch. Sie steht still, ich auch. Bist du es, frage ich. Sie enthüllt den Kopf. Ja, es ist unsere Tochter. Sie schweigt. Ich schimpfe mit ihr, bin sehr böse, packe sie am Kragen und ziehe sie an den Ohren. Siehst du nicht, rufe ich, was du angerichtet hast, warum bist du weggerannt? Tiefer unten in den Strassen hören wir noch immer die Rufe der Gattin. Was ist eigentlich los? Ich höre, dass eine Alarmanlage piepsende Töne von sich gibt. Ich bin nun wach, so scheint es wenigstens, und gehe zum Fenster, will sehen, was los ist. Draussen ist aber alles total ruhig. Ich höre also nichts und lege mich wieder hin. Nun tauchen die Töne wieder auf, schön regelmässig, drei Töne aufwärts, zwei Töne abwärts. Spinne ich, habe ich einen Gehörschaden, einen Schlaganfall. Ich gehe wieder zum Fenster, und wieder höre ich dort keinen Ton. Ich lege mich wieder hin und kann nun die Quelle des Geräusches identifizieren, es ist der schön regelmässige etwas schwere Atem der Gattin.  

Samstag, 23. Februar 2013

Wir sind in einer Schule, einer Art von Uni oder Volkshochschule. Der Betrieb ist locker, man kann kommen und gehen, wie man will, es gibt aber auch ernsthafte Prüfungen mit Noten, die grosses Gewicht haben. Der heutige Tag ist für uns besonders wichtig, weil wir einen kleinen Teil eines neuen literarischen Textes vortragen sollten, nur etwa zehn Zeilen, dafür aber auswendig. Das Werk ist aber umstritten, und es ergibt sich zu Beginn der Stunde eine Diskussion. Einzelne Schüler, es sind Erwachsene, bezweifeln den literarischen Wert des Textes und wollen sich nicht damit befassen. Wir allerdings sind beeindruckt von der Erzählung, sie ist grossartig und erinnert uns an Kafka und den Jäger Gracchus. Wir konnten den Text sehr gut auswendig, jetzt aber, nach diesen aufgeregten Diskussionen, die noch immer im Gang sind, haben wir ihn plötzlich total vergessen. Wir haben allerdings das Buch bei uns, schlagen es auf, was wir nicht tun dürften, wir tun es daher etwas versteckt und versuchen nicht aufzufallen. Obwohl die Erzählung nur kurz ist, können wir die Passage nicht mehr finden, weil wir den Text intensiv bearbeitet und viele Stellen angestrichen haben. Wenn wir nur die ersten paar Worte finden würden, wäre uns gewiss alles sofort wieder präsent. Die Aufgabe war ja leicht, und ein schönes Zitat könnte jetzt der Professorin, die eine unserer früheren Vorgesetzten ist, sehr helfen und sehr dazu beitragen, dass ihre Auswahl akzeptiert wird.

Dienstag, 12. Februar 2013


Die letzten Stunden der Naziherrschaft. Wir sind mit Hitler und wenigen Kumpanen aus dem Führerbunker geflohen und liegen nun, geschützt von den schweren Bombenangriffen, in einem Graben unter einem Viadukt aus Beton. Aus der Ferne sehen wir dem Bombardement des Führerbunkers zu, dort wird niemand überleben. Hitler eilt mit seinem Gefolge weg, aber alle erscheinen wieder, in amerikanischen Uniformen, Hitler selber in der Uniform eines amerikanischen Generals, wir besteigen einen Jeep, ich werde, da ich als einziger noch eine deutsche Uniform trage, in die Mitte genommen. Wir fahren mitten durch die Feinde hindurch und werden sogar übermütig, grüssen und lachen und benehmen uns wie in einer Filmkomödie, wobei Hitler als grossartiger Schauspieler besonders komisch wirkt. Wir fahren aber zu schnell und sehr unvorsichtig, wir prallen gegen eine Mauer und fliegen in einem sehr hohen Bogen in ein grösseres Gewässer, man zieht uns heraus und nimmt uns fest.