Freitag, 30. November 2007

Wir befinden uns in Spanien, in einer grösseren Siedlung, in einem Hochhaus. Das Gebiet ist vulkanischer Art und kommt in Bewegung, ganz wie auf dem Ätna öffnen sich verschiedene kleine und grössere Krater, zunächst nur in der Ferne, man sieht Rauchwolken, die auf uns zutreiben, dann Feuerschein. Es empfiehlt sich, das Haus zu verlassen, der Lift ist schon ausser Betrieb, wir eilen mit anderen Menschen die Treppen hinunter, wohl zehn Stockwerke, sind allein, kennen niemanden. Die Erde gerät immer mehr in Bewegung, jetzt sind bereits mehrere kleinere Feuerchen zu sehen, es raucht und zischt und knallt. Wir versuchen in eine Richtung zu fliehen, in der noch blauer Himmel zu sehen ist, es bildet sich aber dort plötzlich eine neue Öffnung im Boden, aus der glühende Brocken hoch in den Himmel geschleudert werden, sie fallen bereits auf uns nieder, es werden Menschen getroffen, die sogleich verbrennen, die Lava ist so heiss, dass sie alles, was sie trifft, sogleich explosionsartig in Brand setzt. Wir rennen um unser Leben, geraten in ein anderes Viertel, wo einer gemütlich auf seinem Balkon sitzt, ein Amerikaner. Wir wundern uns, fragen ihn, warum er nicht flieht, er meint, das ganze Spektakel sei nur ein Brauch, sei spanische Folklore oder Karneval. Nein, sagen wir, sie Guter, die Hölle öffnet sich. Wir eilen weiter, es scheint, dass wir wieder einmal davonkommen, es gelingt uns, in eine ruhigere Zone zu gelangen, dort hören wir allerdings, über das Radio, dass auf der ganzen Erde eine umfassende vulkanische Tätigkeit festgestellt wird, und dass Fachleute damit rechnen, dass die Temperaturen in Kürze überall auf Minus 32 Grad fallen.

Mittwoch, 21. November 2007

Dienstag, 20. November 2007


Ich habe eine neue Hilfskraft, die alles Bisherige überstrahlt. Die Altersdifferenz von vierzig Jahren hat keine Bedeutung, wir denken keinen Augenblick daran. Unerwartet und rasch entwickelt sich ein geheimes tiefes Einverständnis. Wir arbeiten eng zusammen, die junge Frau ist ständig an meiner Seite. Ein gutmütiger (oder vielleicht auch etwas boshafter) Mitarbeiter verschiebt die Büromöbel so, dass wir eng nebeneinander sitzen können. Berühren tun wir uns nicht, aber die Spannung ist da und ist riesengross. Die anderen Frauen, die alle auch stets auf ihre Chance gewartet haben, von uns aber nie in Betracht gezogen worden sind, ziehen sich besiegt zurück. Am Mittag gehen wir, und dies versteht sich von selbst, miteinander essen. Aber wohin denn? Wir sind in Zürich, und wo wollen wir denn in Zürich standesgemäss essen, gut und gediegen, ohne dass es gleich sündhaft teuer ist? Sollen wir etwa mit dem Tram hinauffahren, zum Zoo, und einen Spaziergang machen. Wir kennen dort die Wege, wir kennen auch ein ruhiges Plätzchen, wo wir schon einmal mit einer Frau sassen oder genau genommen sogar lagen.  

Freitag, 16. November 2007

Wir sind Bibliothekar, möchten unsere Bibliothek besser aufstellen und in eine bessere Ordnung bringen. Man müsste nur wenig verändern, alles vielleicht um einen Meter verschieben und vergrössern. Wir müssen daher mit den zuständigen Leuten reden, das ist heikel, denn viele sind zuständig, es werden um jeden Meter komplizierte Diskussionen geführt. Wir versuchen, das Terrain vorzubereiten und reden zuerst einmal mit dem „Vater“, einem alten Häuptling, der keine offizielle Funktion mehr hat, aber doch noch soviel Einfluss, dass es sich lohnt, seine Meinung einzuholen. Die Bibliothek befindet sich in einem grossen Gebäude, einem landwirtschaftlichen Gut, das auch Ställe enthält. Der Raum, in dem die Bücher aufgestellt sind, liegt unmittelbar neben einem Schweinestall, man sieht die Schweine, über die hüfthohen Abschrankungen hinweg. Eine schmale Türe steht sogar offen, die Schweine können daher auch, wenn sie nur wollen, in den Raum mit den Büchern. Und sie benützen diesen Auslauf auch, denn der Boden ist mit Mist bedeckt. Jetzt erscheinen die verantwortlichen Leute, die wir hätten kontaktieren müssen, sie sind äusserst beleidigt, sind sehr wütend, dass wir es gewagt haben, mit dem „Vater“ zu reden. Einer packt eine Reihe von Bücher, ein mehrbändiges Lexikon, und wirft es in den Dreck. Das ist ja sowieso völlig nutzlos, schreit er. Vier Leute umringen uns, wollen nun mit uns abrechnen, stossen uns gegen die Wand, sagen, sie würden uns nun die Zähne einschlagen. Wir versuchen, sie zu beruhigen, versuchen zu erklären, dass wir nichts Böses im Sinn gehabt hätten. Wenn sie uns nur reden liessen, würden wir ihnen alles erklären, es sei überhaupt kein Grund für diese Aufregung da, es müsse hier ein Missverständnis vorliegen.

Sonntag, 11. November 2007

Und schon wieder nehmen wir an einem Radrennen teil, es ist die Tour de Suisse. Wir sind nicht schlecht platziert, liegen etwas hinter der Spitzengruppe, und das Ziel ist nicht mehr weit. Die Strasse wird nun aber schlecht, es geht auf einem schmalen Weg steil bergab, auf dem Weg liegt feines Kies. Wir geraten bei jedem Bremsen ins Rutschen und müssen viel bremsen. Wer hier tollkühn hinunterrast, wird entweder schwer stürzen oder eben einen grossen Vorsprung herausholen. Wir fahren vorsichtig, kommen ohnehin nicht mehr für einen Spitzenplatz in Frage. Unten wird der Weg flach, aber ganz schlammig, wir versinken beinahe im Morast, kommen kaum mehr vorwärts. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn wir sehen jetzt in einer Kurve die Spitzengruppe, sie ist auch nicht viel weiter, wir sind ihr, so scheint es, sogar näher gekommen.

Dienstag, 6. November 2007

Wir sind in Afrika, am Ende einer langen und komplizierten Reise, und haben nun noch den Rückflug vor uns, der von einem Buschflughafen mit kleinen Flugzeugen erfolgt. Es ergeben sich grosse Probleme mit dem Gepäck, mit dem Geld und den Reisedokumenten. Ein Teil davon geht verloren, wir suchen die verlorenen Sachen, worunter sich auch eine Labeflasche der schweizerischen Sanitätstruppe befindet, ein sogenannter Labesiech. Wir befragen die schwarzen Angestellten, von denen aber alle ganz unschuldig tun und niemand etwas wissen will. Eine Reisegruppe kommt an, bleiche, abgezehrte Schweizer, die eine äusserst anstrengende Wanderung hinter sich haben. Die Rückkehr in die Schweiz, so steht fest, kann am Ende doch erfolgen, wird aber mindestens zwei Tage dauern.