Dienstag, 29. Juli 2025

Eine Vorstandsitzung in der kleinen lokalen Sektion unserer Partei ist angesetzt worden, vom starken, eigensinnigen Präsidenten, der sonst keine Zeit findet, auf 24 Uhr. Es ist mittlerweile etwa 22 Uhr, und ich warte mit einem Genossen in einem bescheidenen Hotel auf die Ankömmlinge. Der Präsident ist nämlich um 18 Uhr ohne unser Wissen mit anderen Vorstandsmitgliedern zu einer Besichtigung weggefahren. Ich steige auf das hohe Dach des Hotels, um Ausschau nach ihrem Fahrzeug, einem kleinen Bus, zu halten. Das Dach ist schwer zu besteigen und besteht ganz oben aus einem langen, rechteckigen Holzkasten, der unbefestigt auf weiteren Dachteilen ruht. Ich besteige ihn und habe nachher die grösste Mühe, wieder den gefährlichen Abstieg zu schaffen. Das gelingt schliesslich, unten kommt der Bus an, und wir sehen, dass der Präsident in einem der Zimmer verschwindet. Wir vermuten, dass er eine Frau bei sich hat. Sollen wir ihn jetzt herausrufen? Aus dem Raum sind seltsame elektronische Geräusche zu hören, eine Art von Gezwitscher.  

Dienstag, 22. Juli 2025


 

 

Ich sehe zu, wie es zu einem Unfall kommt. Ein junger Mann fährt mit zwei Kindern auf einem kleinen Dreirad los, hinaus auf einen weiten, abschüssigen Platz, auf dem das Gefährt sofort Fahrt aufnimmt. Es gibt Verkehr hier, und Autos fahren an ihm vorbei. Es ist überladen und kann nicht gestoppt werden. Beim Versuch, eine Kurve zu machen, kippt es um, alle stürzen schwer. Später stehe ich einer Gruppe von Männern gegenüber, die mir die Schuld an diesem Unfall geben und mich bedrohen. Ich wehre mich und verweise auf den jungen Mann, der mit den Kindern diese waghalsige Fahrt unternommen hat. Er hätte doch bremsen können! Er gehört aber zur Bande und wird von ihr geschützt.

Donnerstag, 17. Juli 2025

 

Irgendeine Zusammenkunft, unklare Zusammensetzung, Nachbarn, Schule, Arbeitskollegen. Ich langweile mich und will hinaus, ein paar Schritte in der freien Natur würden mir gut tun. Bei der Türe steht Katharina, die von mir verehrte, aber stets unerreichbare, unzugängliche Schönheit.  Auch sie scheint gelangweilt. Ich wage es, sie zu fragen, ob sie vielleicht mit hinauskomme. Zu meinem Erstaunen sagt sie ja und kommt mit auf einen Spaziergang. Es ergibt sich aber keinerlei Gespräch.

Dienstag, 8. Juli 2025

 Wir wohnen in einer Reihenhaussiedlung im Erdgeschoss. Über uns gibt es weitere Stockwerke, und am Ende der Siedlung auch ein Bauernhaus. Unser schwarzer Kater Gary hat die offene Wohnungstüre benützt, um zu verschwinden. Wo ist er? Wir suchen zuerst im Treppenhaus, dann draussen. Ich bleibe ruhig, ich weiss, dass er gerne den Bauernhof besucht. Dort sei er oft, sage ich den Nachbarn, die im Treppenhaus schwatzen. Er habe dort eine Beziehung zu einem Schaf. Im Bauerhaus sind aber weder Tiere noch Menschen zu sehen, es ist abgeschlossen. Ich gehe um das Haus zu einem grösseren Vorplatz. Dort sitzt Gary in aller Ruhe und betrachtet den Verkehr auf der sehr belebten Strasse, die er schliesslich sogar überquert. Auf der anderen Strassenseite begegnet er jetzt aber einem grossen Bären. Er flieht nicht, sondern lässt sich beschnuppern und betatschen. Ich habe Angst um ihn und nebenbei auch um mich. Ich habe eine Kellertüre unseres Hauses geöffnet, einen Spalt breit, und erwarte dort den gewiss bald fliehenden Kater. Der ist aber jetzt gepackt worden. Ich sehe nicht genau, was der Bär mit ihm macht. Er scheint ihn zu quälen und zu schütteln. Ich höre, wie er dazu immer wieder ein dummes Sätzchen sagt. «Bei de nasse Fudel.» Zwanzigmal, sagt er, wolle er das machen, eigentlich mache man das hunderfünfzigmal. Und hoffentlich habe er gute Nieren. Schliesslich lässt er Gary liegen und verzieht sich. Der eigensinniger Kater, der sich leicht hätte retten können, bewegt sich nicht mehr. Wenn er noch lebt, werde ich mit ihm zum Tierarzt gehen müssen.  

Mittwoch, 2. Juli 2025


 

 

Ich besuche ein Volksfest und dort, am Rande, eine Zusammenkunft von einigen eher unbedeutenden Exponenten aus der städtischen Sektion unserer konservativen Volkspartei. Unter ihnen befindet sich auch ein bekannter kleiner Volkstribun, der mich kennt als Mitglied der Sozialdemokraten und mich nun angreift, obwohl ich seit Jahren nicht mehr aktiv bin und die Sitzungen der Fürsorgekommission, der ich angehöre, nicht mehr besuche. Ich denke sogar an einen Austritt. Er nimmt mich mit einem als besonders bösartig bekannten Adlaten beiseite und bedroht mich mit einem Revolver. Man diskutiert mit mir. Ich versuche, mich zu wehren, indem ich die Wichtigkeit von Kindern betone. Das muss die beiden treffen, denn ich weiss, dass sie beide Single sind und keine Kinder haben. Sie gehen darüber hinweg und fragen mich, wie es bei der Fürsorge gehe. Ich versuche, eine unverbindliche Antwort zu geben. Es gebe wenig Sitzungen, sage ich, und man müsse immer einen Mittelweg finden zwischen dem Wünschbaren und dem Machbaren. Das wird als Antwort akzeptiert, man behelligt mich nicht weiter und lässt mich gehen. Ich komme unter andere Leute, die mir sagen, ich solle ihnen die «Nordwand» zeigen und erklären. Es gibt hier aber, in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, nur verschiedene Hügelzüge und Wälder, zum Beispiel den Lindberg, der keine Nordwand hat.