Mittwoch, 29. März 2023

Man überträgt mir eine neue Aufgabe. Ich soll Aufseher werden über die Schulen der Solothurner Salesianer.

Montag, 20. März 2023

Wir werden der Spionage verdächtigt, werden verfolgt, fliehen, verstecken uns, zusammen mit einem Kollegen. Wir wissen, dass wir uns nichts Ernsthaftes haben zu Schulden kommen lassen. Was man uns allenfalls zur Last legen kann, wäre Irreführung der Behörden. Diese Behörden verfolgen uns nun, eine grosse Zahl von Agenten in Zivil ist hinter uns her. Die Jagd endet in einem riesigen venezianischen Palast voller enger Korridore, Treppen und Zimmer. Man stellt uns am Ende in einer sehr sehenswerten Kapelle, einer herrlichen byzantinischen Krypta. Man konfrontiert mich mit dem ebenfalls festgenommenen Kollegen, worauf wir, da man uns ja nichts Schwerwiegendes vorwerfen kann, die Tat zugeben. Was wird man schon mit uns machen? Es bleibt den Herren gewiss nichts anderes übrig, als uns wieder laufen zu lassen. Jetzt erscheinen aber junge kräftige Leute, die meinen Kollegen wegführen, zu Boden werfen und auf grausame Art zu plagen beginnen. Man erklärt uns, dass man mit ihm eine Rechung zu begleichen habe, er hätte sich vor kurzem ebenso verhalten und Leute aus dem Kreis, der uns verhaftet hat, gefoltert. Uns behelligt man nicht, man verdächtigt uns glücklicherweise nicht der Komplizenschaft als Folterknecht. Wir kommen am Ende sogar frei, laufen weg, kümmern uns nicht mehr um den Kollegen, mit dem uns nichts weiter verbindet. Wir laufen über breite Strassen, sehen, dass überall Feuer brennen. Vieles ist im Fluss, vieles läuft, wir aber sind in Freiheit, können wieder machen, was wir wollen. Warum hat man uns mit soviel Aufwand verfolgt, fragen wir uns.

Samstag, 18. März 2023

Grosser Wolkenbruch, Überschwemmung. Die Strasse vor unserem Haus hat sich in ein Flüsschen verwandelt, das rasch ansteigt. Jetzt hat es schon das Niveau des Erdgeschosses erreicht und wird bald in die untere Wohnung eindringen. Die Nachbarn haben nicht vorgesorgt. Sie hätten, mit einigen Balken auf der Türschwelle, das Wasser aufhalten können.

Sonntag, 12. März 2023

Ich habe mich zum Sterben entschlossen und mich der betreffenden Dienststelle angemeldet. Man zeigt mir das Vorgehen, das eher einer Hinrichtung gleichkommt. Der Klient muss in einer Art grosser Tasche hinknien, auf ein darin ausgebreitetes Badtuch, das auf alten Zeitungen liegt. Der Exekutor nimmt darauf ein schweres grosses Rad und schlägt dem Klienten damit den Kopf ab. Das sei etwas brutal, sagt ein Beamter lächelnd, aber völlig schmerzlos. Als Termin wird der 4. Juli festgesetzt. Es bleiben mir somit noch zwei Tage. Mein Entschluss steht trotz dieser ungewöhnlichen Prozedur fest.

Montag, 6. März 2023

Kleine Gesellschaft, kluge Leute, aber meiner Meinung nach nicht so belesen wie ich es bin. Man spricht von Goethe und Kleist. Ich mische mich ein und rede, ohne wirklich etwas davon zu verstehen, von vielen Gemeinsamkeiten, die es zwischen den beiden geben würde. Ich erwähne dabei vor allem ihre «Helden», den Faust und den Achill (in der «Penthesilea»), was natürlich, wie ich nach dem Erwachen denke, völlig unsinnig ist.

Samstag, 4. März 2023

Mit Bekannten bin ich auf dem Heimweg. Wir hatten eine Tagung an einem Ort in den Alpen. Er liegt zwischen hohen Bergen an einem See. Wir wohnen alle in einer kleinen Stadt am Ende dieses Sees und wandern nun am Abend zurück. Unterwegs aber sehen wir hoch oben am Berg überhängende Felsen, ganze Wände, die abzubrechen drohen. Sie brechen auch wirklich ab und stürzen und rollen nun auf uns zu. Wir gehen schnell zurück und weichen so dem Bergsturz aus. Einzelne Felsbrocken fliegen aber auch wie Geschosse über und neben uns in den See, treffen uns aber nicht.