Sitzung,
mit vielen Leuten, unter den Papieren, die auf dem Tisch liegen, auch eine neue
Zeitschrift der Sozialdemokraten, roter Hochglanz-Einband. Ein junger Mann, der
in der Nationalbibliothek arbeitet, weist darauf hin, dass der Titel nicht gut
gewählt worden sei. Identité heisse bereits auch eine medizinische Zeitschrift.
Einer der Herausgeber nimmt eine Ausgabe in die Hände und zeigt sie, der Titel
lautet nicht Identité, sondern Idéité.
Mittwoch, 30. April 2014
Samstag, 26. April 2014
Wir
befinden uns als Tourist in einer französischen Garnisonsstadt und besehen uns
schöne Gässchen und Plätze. Innerhalb der Mauern der Garnison erblicken wir
interessante historische Gebäude, ganze Strassenzüge sind hier aus alten Zeiten
erhalten geblieben. Wir stehen auf einer kleinen Terrasse und wollen mit
unserem neuen kleinen feinen Apparat Fotos machen. Da öffnet sich aber eine
schwere automatische Türe und ein Sicherheitspolizist erscheint, in moderner
Uniform, schwer bewaffnet und aufgeregt. Das Fotografieren ist hier strengstens
verboten, ruft er. Auch hinter uns gibt es Passanten, die sich über unser
Vorhaben entsetzen und sagen, dass unser Fotoapparat jetzt beschlagnahmt würde.
Wir aber bitten um Gnade und versuchen zu zeigen, dass wir noch nicht
abgedrückt haben und der Speicher keine Aufnahmen enthält. In diesem Fall, so
hoffen wir, wird man uns doch wohl nicht bestrafen.
Mittwoch, 23. April 2014
Lange
endlose Träume, wir erwachen, fallen aber immer wieder zurück in die Traumwelt.
Es geht dort auf und ab, die Themen wechseln schnell und unzusammenhängend.
Einmal sind wir Soldat und eilen mit wichtigen Befehlen durch ein weitläufiges
Kasernengebäude. Es sind grosse Aufträge eingetroffen, alle anwesenden
Truppenteile müssen sich sofort auf dem Kasernenhof besammeln. Wir öffnen die
Türe zu einem grossen schönen Zimmer und Schlafsaal, in welchem sich
Klassenkameraden von uns befinden. Sie liegen bequem auf weichen Betten und
starren uns schweigend an. Wir kommen sicher nicht, ruft ein Krieger, der
zwischen den Betten steht, im Kampfanzug, bewaffnet mit einer schweren
Armbrust, die elektronisch zu funktionieren scheint. Er zielt mit dem Gerät auf
uns und vertreibt uns damit, wir schliessen die Türe und eilen weiter, eine
breite Treppe hinab.
Donnerstag, 10. April 2014
Bei
Mutti und Vati zu Besuch, sie wohnen in einem gemütlichen schönen Haus in
dörflicher Umgebung. Es ergibt sich ein heftiger Streit mit Mutti, die
unbedingt mit uns reden will, wir aber haben genug, wollen nach Hause. Mutti
bedrängt uns, verrückt Möbel, ergreift die Katze, die gutmütigste Katze der
Welt, die sich aber jetzt wehrt und wieder losgelassen knurrend um das Haus
streicht. Was soll ich denn machen, ruft Mutti, wir erklären ihr, dass sie doch
einfach ruhig dasitzen und den Abend geniessen soll. Das kann sie aber nicht,
das Telefon schrillt, sehr laut, wir nehmen es ab, es schrillt weiter, es
scheint irgendwo einen grossen Schaden zu geben. Das Telefon geht nicht mehr,
wohl in der ganzen Gegend nicht mehr, es scheint etwas Ernstes zu sein, eine
kleine Katastrophe, eine Reitertruppe könnte erscheinen, hier vor uns auf der
Gartenwiese, denken wir, und alle Häuser besetzen.
Mittwoch, 9. April 2014
Ein
junger Homo mit schönem kräftigem Körper liebt einen anderen jungen Mann, der
sich ihm aber entzieht. In der Badeanstalt streckt er liegend die Arme nach
seinem Geliebten aus, der sich aber nichts aus ihm macht. Er geht nicht zu ihm
hin, glücklicherweise, denken wir, denn es wäre ja nicht abzusehen, welch
verrückte Szene sich da entwickeln könnte, in aller Öffentlichkeit. Dazu
erklingt eine pompöse Filmmusik, die wir mit Interesse und erstaunlicher
Fachkenntnis hören. Wir verstehen ihre Motive ganz gut und entwickeln sie
weiter. Wir wären gewiss imstande, selber schöne Filmmusik dieser Art zu
komponieren und sollten dies doch auch tun, wir wären damit erfolgreich.
Dienstag, 1. April 2014
Langes
sorgenvolles Hin und Her in unruhigen, verarmten Gebieten, die Menschen
hungern, finden keinen Unterschlupf. Es gelingt aber einem einzelnen Guten und
Gerechten, in einem Keller eine Mahlzeit zuzubereiten, eine Suppe, sehr dünn,
fad, wässerig, mit etwas Mais darin, sans
papier, so heisst dieses Gericht, das schweigend von einigen wenigen
Menschen verschlungen wird, nur Seufzer sind zu hören. Wir sind nicht dabei,
lesen aber kurz darauf einen sehr rührenden Bericht über dieses Mahl, abgefasst
in einer ganz einfachen, biblischen Sprache.
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